IMPULS UND ANSPIELE

 

Hier sind einige unserer Anspiele der JuGo's, die gerne verwendet werden dürfen! Teilt uns doch gerne eure Erfahrungen mit den verwendeten Materialien mit. Wir freuen uns, wenn wir anderen Teams weiterhelfen können!

Anspiel zum Thema "Nobody is perfect"

Storyline: 4 Jugendliche treffen sich nach der Schule. Alle haben besondere Schwächen, die sie sich gegenseitig verheimlichen: Tobias ist farbenblind, Alina hat gar nicht so viel Geld, wie sie immer sagt, Tanja kann nicht lesen und Sandra versteckt ihre Emotionalität und dass sie schnell weinen muss. Am Ende kommt alles auf den Tisch - niemand ist perfekt.

 

Tobias – schrilles Outfit, Farben passen nicht zusammen

Alina – trägt Levi’s Shirt

Sandra – wirkt sehr hart und gleichgültig, braucht einen „König der Löwen Flyer“

Tanja – trägt eine Uhr/Handy,

 

alle haben Schule aus, treffen sich auf dem Pausenhof, mit Schulrucksack, Jacke etc…. Alle kommen an, begrüßen sich. „Hallo Tobi…“ „Hey, lange nicht gesehen!“ „Wie läufts?“ „Na, alles klar?!“ Handshake, High Five, Umarmung, Küsschen… Improvisieren

 

Tobi: Oh man, diese Müller kotzt mich wieder so an. Scheiß binomische Formeln! Und dieser blöde Pythagoras – der lebt doch eh nicht mehr!

 

Alina: Ja, man, Tobi, wem sagst du das. Ich hab in Spanisch heute ne 4- kassiert. Kotzt voll an! Gut, dass morgen Feiertag ist! Endlich ausschlafen.

 

Sandra: Und, schon Pläne für die Ferien? Ich fahr zu meiner Tante nach Hamburg und sie will mit mir in irgend so ein komisches Musical gehen… irgendwas mit einem König… Hier, lies mal, Tanja!

 

Tanja: hält Flyer falsch rum Äh ja, sieht richtig cool aus! Ich liebe den König der Möwen. Spielt das nicht in Asien!? Apropos Asien… mein Onkel aus China kommt mich in den Ferien besuchen. Mega cool!

 

Tobi: Mensch, Tanja, du hältst den Flyer ja falsch rum. Wo hast du heute nur wieder deinen Kopf gelassen? zoffen sich ein bisschen

 

Alina: zieht ihre Jacke aus. Also, genug gezofft ihr beiden! Was wollen wir denn jetzt heute noch machen? Hat nicht in Glabbich ein neues Café eröffnet?

 

Sandra: Hey, Alina, cooles Shirt! Warst du schon wieder shoppen? Und eingesaut hast du dich ja auch schon.

 

Alina: Oh, ähm, Mist, das hab ich ja noch gar nicht gemerkt. Da muss mir wohl mein Milchshake ausgelaufen sein. Das kommt natürlich gleich in die Tonne.

 

Tobi: Ach, sei doch nicht wieder so verschwenderisch. Oma Ruth bekommt das sicher mit ihrer Kernseife raus. Und sonst wirfst du es eben in die rote Tonne.

 

Tanja: Rote Tonne? Du meinst grün, oder?

 

Tobi: Äh ja, sag ich doch. Also, was ist jetzt mit Café? Hab gehört, da gibt’s mega leckere Smoothies.

 

Alina: Wir könnten aber auch zum Netto und uns dort was holen. Können doch auch hier chillen, so lange die Sonne noch scheint.

 

Sandra: Alter, dann geh doch zu Netto. Und wahrscheinlich muss Tanja nachher eh wieder plötzlich gehen und lässt uns hier im Stich – wie die ganzen letzten Wochen auch schon. Dann können wir auch gleich heim.

 

Tanja: Mensch, Sandra, heul doch, du Oberzicke! Das geht dich gar nichts an!

 

Tobi: Aber jetzt mal Butter bei die Fische! Was machst du denn abends immer? Du lässt uns wirklich dauernd hängen. Wenn das so weitergeht, seh ich wirklich …äh… grün für unsere Freundschaft!

 

Alina: Also Tobi, so oft, wie du Farben durcheinanderbringst, könnte man fast meinen, du seist farbenblind. Erst gestern hast du mein neues 50 € teures Abercrombie&Fitch Shirt als langweilig bezeichnet, dabei war es knallrot!

 

Tanja: äfft Alina nach „uuuh, mein 50 € teures Abercrombie&Fitch-Shirt. Und schau mal, mein 40 € teures Elvis-Shirt. Ich bin ja sooo rich.“

 

Sandra: gleichmütig Jetzt hört doch mal auf zu streiten, ihr versaut schon wieder die ganzen Ferien! Und außerdem steht da Levis und nicht Elvis.

 

Tanja: Also sorry, Leute, aber ich muss jetzt los. Ich hab noch … äh … also meine Mama … äh… wir müssen meinen Onkel vom Flughafen abholen, der kommt ja extra aus Amerika.

 

Alina: Hä, ich dachte, der kommt aus China? Tanja, ich hab wirklich das Gefühl, dass du uns irgendwas verheimlichst! Wenn du keinen Bock mehr auf uns hast, dann sag das doch einfach und erfinde hier nicht immer irgendwelche Stories. Ich bin echt richtig enttäuscht von dir! wendet sich ab

 

Tanja: Nein, Alina, das tut mir Leid, das wollte ich nicht. Ihr seid mir echt sauwichtig.

 

Tobi: Warum lügst du uns dann immer an? Sowas machen echte Freunde nicht.

 

Tanja: Oh man, weil’s mir peinlich ist, dass ich nicht richtig lesen und schreiben kann.

 

Rest (schaut verdutz): WAS?

 

Tanja: Ja, ich kann es einfach nicht. Seit Jahren mogel ich mich durch die Schule, aber seit ein paar Wochen mache ich einen Lese- und Schreibkurs. So kann das einfach nicht weitergehen. Und es war mir einfach peinlich, ihr seid alle so perfekt und ich kann nicht mal lesen.

 

Sandra: total berührt Aber Tanja, wieso hast du denn nicht schon viel früher was gesagt? Wir hätten dir doch helfen können. Dafür sind doch Freunde da. fängt an zu weinen und tröstet Tanja

 

Tanja: Ich bin so froh, dass du das verstehst.  Danke, Sandra, das bedeutet mir echt viel!

 

Tobi: Weinst du etwa, Sandra? Ich fasse es nicht, du bist doch sonst so ne harte Socke.

 

Sandra: Eigentlich bin ich gar nicht so ein harter Kerl. Zu Hause weine ich sogar bei GZSZ. Aber vor euch habe ich mich einfach geschämt.

 

Alina: Also wenn wir schon dabei sind – ich muss euch auch was beichten. Ich bin gar nicht so reich, wie ich immer erzähle. Eigentlich haben wir fast gar kein Geld und der Großteil meiner Klamotten kommt aus dem Tafelladen oder vom Flomarkt. So, jetzt ist es endlich raus.

 

Tanja: Deshalb hast du uns noch nie zu dir nach Hause eingeladen? Das mit den neuen Möbeln war wohl nur ein Vorwand? Mensch, und ich Idiot war so neidisch.

 

Tobi: Alina, und ich fand dein T-Shirt gar nicht langweilig. Ich kann nur einfach die Farben nicht unterscheiden.

 

Sandra: Du bist wirklich farbenblind? Und ich habe mich auch schon über deine etwas schrillen Outfits gewundert, wollte aber auch nichts sagen.

 

Tobi: Was, das passt nicht zusammen?

 

Rest: NEIN!

 

Alina: Oh Leute, wir sind schon ein krasser Haufen. Lasst uns in Zukunft bitte ehrlich sein und zu unseren Schwächen stehen. Keiner von uns ist doch perfekt – und das ist auch gut so.

 

Tanja: Du hast Recht – Nobody’s perfect!

Anspiel zum Thema "[D]EINsatz zählt"

Moderatorin – Blazer

Claudia Neufrau – Headset

Jürgen Klopp – Klopp-Lutherbibel (gebastelt), Klopp-Brille, Cappie, strubbelige Haare, Sportshirt

Neymar – 100 % Jesus Stirnband, T-Shirt darunter mit Jesus HERZ Dich (gebastelt), Brasilientrikot?

Alaba – Bayern-Trikot

 

Mod: Meine sehr geehrten Damen und Herren, liebe Zuschauerinnen und Zuschauer, herzlich willkommen zur heutigen Ausgabe unserer Talkshow „Einsatz! Ein Satz.“.  Passend zur WM in Russland haben wir heute Abend spannende Gäste aus dem Profisport bei uns, denn unser Thema heute lautet: „Stehen gläubige Profisportler im Abseits?“

Apropos Abseits – Wissen Sie, wer die erste Fußballmannschaft war? Jesus und seine Jünger, denn Jesus stand im Tor von Nazareth und seine Jünger standen abseits.

 

Und da sind wir auch schon mitten im Thema, denn mit Abseits kennen sich auch unsere heutigen Gäste sehr gut aus. Wir begrüßen David Alaba vom FC Bayern München und österreichischer Nationalspieler, Neymar vom französischen Fußballclub Paris St. Germain und brasilianischer Nationalspieler sowie Jürgen „Kloppo“ Klopp, Trainer des FC Liverpool. Als gebürtiger Stuttgarter hat er in jungen Jahren auch schon im benachbarten Pforzheim gespielt.

Und last but not least begrüßen wir Claudia Neufrau, Sportexpertin und Kommentatorin im Profifußball. Ich freue mich auf eine angeregte Diskussion.

 

Aber stellen Sie sich doch selbst noch einmal vor. Einsatz! Ein Satz!

 

Die Leute kommen herein, sagen ihren Vorstellungssatz und setzen sich in einen Halbkreis, mit dem Moderator in der Mitte.

 

Alaba: Ich möchte Menschen, auch in meinen Coachings, „on fire“ setzen, damit sie wieder brennen für ihr Leben, denn Gott hat uns so viele Gründe und Potential gegeben, begeistert durchs Leben zu gehen!

 

Neymar: Ich stehe 100 % zu Jesus, auch wenn ich bei der WM meinen Glauben nicht zeigen darf!

 

Klopp: Ich glaube, dass es einen Gott gibt, der uns Menschen liebt, genau so, wie wir sind, mit all unseren Macken.

 

Neufrau: Ich glaube höchstens an einen Fußballgott! Religion und Sport sind für mich zwei grundverschiedene Themen!

 

Mod: Na, das waren doch schon ein paar aussagekräftige Statements, aber da wollen wir natürlich noch einmal tiefer nachhaken.

Herr Alaba, Sie betätigen sich abseits des Fußballplatzes auch als Trainer. Was genau hat es damit auf sich?

 

Alaba: Das ist vollkommen richtig. Aber Sportler brauchen nicht nur körperliches Training, sondern müssen auch mental gut ausgebildet sein, um dem hohen Leistungsdruck standzuhalten. Deshalb bin ich auch als Coach unterwegs, um Nachwuchssportler und Führungskräften zu fördern. Denn Charakter und Persönlichkeit sind viel entscheidender für Erfolg als fußballerisches Talent. Es geht mir darum zu vermitteln, was echtes „Selbstbewusstsein“ bedeutet. Mein damaliger Trainer beim 1. FC Mainz, Jürgen Klopp, hat mir das schon ans Herz gelegt.

 

Klopp: Das ist korrekt, David. Auf dem Fußballplatz müssen die Spieler und Trainer immer Leistung bringen, Tore schießen, Punkte gewinnen. Aber bei Gott sind wir in Ordung, so wie wir sind, wir müssen nichts außergewöhnliches leisten. Ich bin schon von klein auf mit Gott großgeworden. Meine Mutter hat sich abends zu mir ans Bett gesetzt und mit mir über den lieben Gott gesprochen und gebetet – ich fand das toll. Aber trotzdem hat sie so'n bisschen das Gefühl vermittelt vom strafenden Gott. Da gab es zwei Instanzen: Der Vater, der am Wochenende nach Hause kommt, und diese Drohung 'Wenn das der liebe Gott sieht!'. Aber ich habe spüren dürfen, dass Gott nicht so ist, sondern dass er da ist und uns ohne Bedingung annimmt. Und ich würde einfach jedem wünschen, dass er diese Erkenntnis auch hat.

 

Mod: Sie haben diese Erkenntnis offensichtlich schon gehabt, Neymar da Silva Santos Júnior.

 

Neymar: Nennen Sie mich gerne einfach Neymar.

 

Mod: Okay, Neymar. Sie und ihre brasilianische Nationalmannschaft sind ja für Ihren Glauben, das gemeinsame Beten und Torjubel mit christlichen Botschaften auf T-Shirts bekannt. Die Messages unter dem Trikot sind nun schon seit einigen Jahren verboten, aber bei dieser WM dürfen Sie auch auf dem Platz und im Team-Hotel nicht mehr beten. Was sagen Sie dazu?

 

Neymar: Ich finde das natürlich nicht toll, aber ich lasse mir meinen Glauben nicht verbieten. Wenn ich auf dem Platz nicht beten darf, dann mache ich das eben in der Umkleidekabine, wo wir auch weiterhin unsere Rituale machen. Und so manche Grauzone nutze ich dann auch gerne aus (zieht Trikot hoch, darunter Jesus-Shirt). Und zum Glück gibt es ja auch noch die sozialen Netzwerke. Wenn selbst Trump dort kein Einhalt geboten werden kann, darf auch ich die Plattformen für meine Glaubensbotschaften nutzen.

 

Mod: Das ist ein gutes Stichwort. Oft lassen sich Politik, Religion und Sport nur schwer voneinander trennen. Das Formel 1 Rennen im aserbaidschanischen Baku sorgte erst kürzlich wieder für Kritik, weil die Menschenrechte dort mit Füßen getreten werden, und das Land dennoch als riesige Show-Bühne für große Sportveranstaltungen genutzt wird. Auch die Austragung der WM in Russland ist aufgrund der politischen Lage umstritten. Frau Neufrau, was sagen Sie zu dieser Thematik?

 

Nefrau: Meiner Meinung nach sollte die politische Lage keinen Einfluss auf die sportliche Unterhaltung haben. Sport ist Sport und Politik ist Politik. Und Religion soll doch bitte auch Religion bleiben. Im Sport hat das nichts zu suchen. Wenn ein Neymar meint, solch ein Stirnband oder Shirt dennoch tragen zu müssen, finde ich eine gelbe Karte dafür  durchaus gerechtfertigt. Übrigens, Herr Klopp, dass Sie als Fußball-Trainer nun das Cover einer Lutherbibel zieren, finde ich einfach nur lächerlich.

 

Mod: Herr Klopp, wollen Sie diese Aussage kommentieren?

 

Klopp: Ach Frau Neumann, gehen Sie mir nicht auf den Sack! Ich mag Luther, weil er für die Unterprivilegierten und Ausgeschlossenen gekämpft hat. Er war der Anwalt der kleinen Leute und hat viel dafür riskiert, damit wir ein positives Gottesbild haben können. Der liebende Gott, an den ich glaube, bei dem sind alle willkommen, ungeachtet ihrer Hautfarbe, ihrer Herkunft und ihrer Bildung. Wenn nun fußballbegeisterte Menschen zu dieser Bibel greifen, weil sie mich darauf sehen, hilft das der Verbreitung der frohen Botschaft – das finde ich stark. Und wenn Sie das nicht ihren Kasten kriegen, müssen Sie sich die Bibel ja nicht kaufen.

 

Mod: Apropos Kasten, wussten Sie, wer der erste Torhüter war? Richtig! Noah! Denn Gott sprach: „Noah, geh in den Kasten“ und machte dann selbst den Sturm.

In diesem Sinne verabschieden wir uns auch schon von unserer heutigen Ausgabe von „Einsatz! Ein Satz“. Danke, dass Sie eingeschaltet haben und bis zu unserer nächsten Show am 31.10. live aus Wiernsheim.

Anspiel zum Thema "Lebendiges Wasser"

Anspiel-Idee: Eine Gruppe fährt bei einer Wüsten-Rally mit. Ihnen geht das Wasser aus, der Motor läuft heiß und sie haben sich verfahren. Zu Fuß finden sie einen Brunnen, haben aber nichts zum Schöpfen dabei. Das Ende bleibt offen.

 

Storyboard: Es wird zu Beginn ein Trailer einer Wüsten-Rally eingespielt. Nun sitzen Thomas, Torsten und Tina im T3 und fahren durch die Wüste. Sie freuen sich schon auf die nächste Zwischen-Station, die Oase Wüstenblume. Thomas fährt und verlässt sich aufs Navi. Torsten liest Karte und redet Thomas dazwischen: „Dein Navi liegt falsch!“ was mittlerweile ja tatsächlich tut. Thomas glaubt es nicht. Die drei verfahren sich total. Unterwegs trinken sie auch alles Wasser leer. Der Bus beginnt zu überhitzen. Kein Wasser zum Abkühlen mehr da. Sie bleiben liegen. In scheinbar erreichbarer Laufweite sehen sie einen Brunnen. Dort angekommen merken sie, dass sie nichts zum Schöpfen dabeihaben. Das Ende bleibt offen.

 

Rollen: Thomas – Fahrer, Torsten - Beifahrer, Tina – Mitfahrerin hinten

 

Material: Es wird aus Dachlatten, Boxenständern, Leintüchern und Autoteilen ein VW-Bus aufgebaut. Nummernschild, Scheinwerfer, Kühlergrill, Lenkrad, Papphocker, Nebelmaschine, Kanister, Trinkflaschen, Stoßstange Ente, Räder, alte Boxenständer, 4 Dachlatten, Kabelbinder, „Steinpapier“ für Brunnen, Navigerät, Straßenkarte, Autoatlas, Overalls,   Feuerlöscher, Helme, großer Karton/Leintücher, Innenspiegel, Akkuschrauber + Spax, Starthilfekabel  

 

Thomas, voller Vorfreude: Ich freu mich schon auf unseren nächsten Zwischenstopp in der Wüstenblume, Tina hat erzählt. Dort gibt es einen Pool. Gell?

 

Torsten: Echt? Das bekommt man doch viel schneller Sonnenbrand im Wasser. Wir sollten mit dem Wasser lieber unsere Flaschen auffüllen. Apropos, gib mir doch mal bitte was zu trinken, Tina.

 

Tina: Hier gerne. Aber wir haben nicht mehr so viel.

 

Thomas, immer noch sehr fröhlich: Ach nicht so wild, das Navi sagt, wir sind bald da.

 

Leise Stimme aus dem Off: GPS-Signal verloren.

 

Torsten: Du und deine Technik, die kann versagen. Meine Karte nicht. Wir sollten dann jetzt auch rechts.

 

Thomas, total sicher: Nee, das Navi sagt gerade aus, das hat mich noch nie im Stich gelassen.

 

Tina, etwas schnippisch: Du meinst, in dem EINEN Monat, in dem du es schon hast.

 

Thomas, ignorierend: Gib mir doch bitte auch mal was zu trinken.

 

Tina, ganz leicht besorgt: So nun ist das Wasser aber leer. Wir haben jetzt nur noch das aus dem Reserve-Kanister für das Kühlwasser.

 

Thomas, immer noch total zuversichtlich: Das können wir schon nehmen, wir sind gleich da.

 

Torsten, auch schon leicht besorgt: Aber auch nur, wenn dein Navi stimmt.

 

Leise Stimme aus den Off: GPS Signal verloren.

 

Tina, leicht besorgt und unsicher: Okay dann fülle ich das Wasser um, hier trinkt nochmal was.

 

 

Thomas, jetzt auch besorgt: Irgendwas ist komisch, beim Navi tut sich tatsächlich nichts mehr. Wo sind wir? Überall nur Sand.

 

Torsten, rechthaberisch: Hab ich doch gesagt das wir da rechts mussten.

 

Tina, leicht panisch: Dann lass uns umdrehen!

 

Torsten, merkt jetzt das er mit seiner Karte dran ist: Also ich glaub wir sind hier (guckt und zeigt auf seine Karte) Dann können wir jetzt noch weiter geradeaus fahren und dann bald rechts, da müssten wir fast genauso schnell sein.

 

Thomas, leicht panisch: Ich glaub wir fahren gleich nirgends mehr hin, irgendwas stimmt mit der Kühlung nicht. Der Motor wir immer heißer. Torsten, schau doch mal nach dem Kühlwasserstand.

 

Torsten steigt aus und öffnet die Heckklappe und den Motorraum.

 

Torsten, nun auch besorgt und unsicher: Ohje, ganz leer, gib mir doch mal das Wasser.

 

Tina, panisch: Welches Wasser? Das haben wir getrunken.

 

TTT, komplett panisch: Mist.

 

Tina, panisch: Heist das, wir stecken jetzt fest?

 

Thomas, beruhigend: Hm vermutlich…

 

Tina, wütend, dann wieder panisch: Na toll, wenn man sich auf euch verlässt, ist man verlassen! Und was machen wir jetzt?

 

Torsten, wieder etwas zuversichtlich: Seht mal! Da vorne ist ein Brunnen.

 

Thomas: Das ist bestimmt eine Fatamorgana!

 

Tina, besserwisserisch: Nein, ich seh auch was! Lasst uns dahin gehen.

 

TTT gehen los ,doch der Weg scheint weiter als gedacht. Sie kommen erschöpft am Brunnen an. (einmal immer erschöpfter wirkend durch die Kirche laufen)

 

Thomas, erstaunt: Tatsächlich ein Brunnen.

 

Tina, zuversichtlich: Das ist unsere Rettung!

 

Torsten, realistisch: Aber wie kommen wir da runter um Wasser zu schöpfen.

 

Tina, merkt , als sie es sagt, dass es keinen Eimer gibt: Na, mit dem Eim....

 

TTT brechen nun völlig erschöpft vor dem Brunnen zusammen 

Anspiel zum Thema "Just in time"

Requisiten: Uhr, Handy, gelbes Reclamheft, Vuvuzela, Notenblätter, Trillerpfeife, Trainingsjacke, Küchenschürze und Topfhandsschuhe, 3-D Brille, Laserschwert?

 

Tobi: Typisch, es ist wieder Adventszeit und ich komme nicht damit klar, alles unter einen Hut zu bringen. Schaut auf die Uhr. Oh nein, ich hab gleich schon den nächsten Termin und die Geschenke für meine Familie hab ich auch noch nicht besorgt. Dabei habe ich mir dieses Jahr echt vorgenommen, mich früher darum zu kümmern. Ich bin sooo verplant….

 

Lehrerin: Denkt an die Klassenarbeit am 22. Dezember, das ist ja der Freitag vor den Ferien. Und Tobi, ein kleiner Tipp am Rande, fang doch dieses Mal etwas früher an zu lernen. Ich freue mich außerdem schon riesig auf deine Interpretation von Faust nach den Weihnachtsferien.

 

Freund vom Posaunenchor: Hast du schon für unser Konzert am 3. Advent geprobt? Die Stücke sind diesmal ganz schön anspruchsvoll. Wir sollten uns keine Fehler erlauben, da sogar der bekannte Posaunenchor aus Pfalzgrafenweiler extra kommt.

 

Trainingsleiter: Wir werden die nächsten 3 Mal im Training länger machen um die Choreographie für die Weihnachtsfeier zu üben. Bitte seid alle anwesend, vor allem wenn ihr das letzte Mal nicht konntet. Und noch was: Wir suchen ganz dringend neue Jugendtrainer, wäre das nicht was für dich, Tobi?

 

Mutter: Mei Tobi-Spätzle, mogsch du ned mitkomme am Samschdag, mir wolled älle zamma zum Schlittschuhlaufe nach Pforze und danach no uf d Weihnachtsmarkt. Aber bloß wenn du kohsch, gell.

 

Kumpel: Hey Tobi, am Mittwochabend haben wir geplant, ins Kino zu gehen, der neue Star-Wars Film ist raus! Wir haben extra Karten für die Premierenvorstellung, bist du dabei? Ich erwarte dich im Jedikostüm!

 

Tobi: Handygeklimper (Erinnerung an Jugendgottesdienst ploppt auf), liest: Jugendgottesdienst am 2.12 in Serres, ob ich das noch rechtzeitig schaffe? Den will ich auf keinen Fall verpassen!

 

Alle Personen laufen auf Tobi zu und stellen sich im Kreis um ihn auf. Sie wiederholen leiser ihre Sätze und wedeln auch mit ihren typischen Requisiten vor ihm her. Tobi in der Mitte hält sich die Hände über den Kopf.

 

Tobi: Och man, das wird mir echt zu viel! Aber weil mir einfach alles wichtig ist, will ich es doch auch allen recht machen. Was soll denn am Advent besinnlich sein? In den Momenten vergesse ich, warum wir eigentlich Weihnachten feiern.

 

... Übergang in den Impuls, ohne dass die Situation aufgelöst wird.

Anspiel zum Thema "Synchronschwimmer - GEMeinsam gegen den Strom"

Personen: 4 SynchronschwimmerInnen (1-3 und Dora), alle im Trainingsoutfit, mit Badekappe, Taucherbrille, Bademantel, Adiletten etc.

 

Szenerie: Vorbereitung zum Wettkampf

 

1 + 2: Kommen herein, unterhalten sich.

Hi, na wie geht’s? Ja, ganz gut…bin schon aufgeregt…hoffentlich ist das Wasser nicht so kalt…

 

1: Mensch, ich bin ja schon sehr gespannt, ob die Dora das heute hinbekommt. Ihre rechts-links-Schwäche ist ja sonst schon ausgeprägt, aber wenn sie aufgeregt ist, dann ist es ja immer noch vieeeeel schlimmer!

 

2: Oh man, ich hoffe nicht. Sonst blamieren wir uns – wegen ihr. Wieso entscheidet man sich mit einer rechts-links-Schwäche denn auch für Synchronschwimmen? Soll sie doch Schach spielen oder Tischtennis, da versaut sie es wenigstens nicht den anderen. Immer dieses gegen den Strom geschwimme.

 

1: Ach, jetzt sei doch nicht so hart. Sie macht das ja nicht Absicht. Wir können froh sein, dass sie überhaupt da ist, sonst wären wir gar nicht startfähig. Erst bricht sich Kathrin den Arm und dann fällt auch noch Lisa wegen Angina aus. Dora ist unsere letzte Chance. Lass uns unser bestes versuchen.

 

3 + Dora: Kommen herein. Dora ist total nervös und aufgeregt, leicht verwirrt

 

3: Hallöchen zusammen, na, seid ihr bereit? Wir haben gerade extra nochmal geprobt – wir schaffen das – auch ohne Kathrin und Lisa.

 

2: Na, das wäre ja das erste Mal… Hast du vor, es heute richtig zu machen, oder machst du wieder alles anders als wir, Dora?

 

Dora: Ich kann doch auch nichts dafür und außerdem kannst du gerade ruhig sein. Alle deine Freunde machen richtig männliche Sportarten wie Handball oder Fußball – aber DU bist im Synchronschwimmen. Auch nicht gerade Mainstream.

 

3: Jetzt, aber, ihr beiden. Lasst uns loslegen. Das Turnier startet bald und wir müssen noch einmal die Choreo durchgehen.

Aufstellung, meine Lieben!

 

Die Schwimmer stellen sich mit Gesicht zum Publikum, versuchen ihre Choreografie zu machen, Dora macht aber immer alles genau anders herum.

 

Nr. 2 motzt immer rum, Nr. 3 versucht Ordnung zu halten, Nr. 1 ist eher verständnisvoll und versucht Dora zu helfen, Dora ist verzweifelt.

 

Dora: Och man, ich schaff das einfach nicht, ich kann es nicht!! Das geht einfach nicht in meinen Kopf – rechts, links, oben, unten. In meinem Kopf vermischt sich alles zu einem großen Durcheinander und dann kommt sowas dabei raus. Tut mir leid. Ich sollte vielleicht doch lieber die Sportart machen. Irgendwas, wo ich alleine bin und nicht immer alles falsch machen kann.

Ich glaube, ihr seid ohne mich besser dran….

 

Packt ihre Sachen zusammen und will gehen.

 

2: Na, ist vielleicht auch besser so! Mit Kathrin oder Lisa hätten wir das Ding locker gewonnen. Die sind so synchron, da denkst du fast, du schaust in einen Spiegel! Aber du machst ja wirklich alles anders!! Als ob du das Gedächtnis eines Goldfisches hättest…

 

3: Aber wir können nur zu 5. starten, sonst werden wir disqualifiziert…

 

1: Mensch, das ist doch DIE Lösung!!

 

2: Was? Sich disqualifizieren lassen? Das wäre immerhin nicht so peinlich wie dieses asynchrone Geschwimme…

 

1: Nein, der Spiegel!! Das ist doch DIE Lösung! Ich habe da eine Idee. Dora, versuchst du es noch ein letztes Mal?

 

Geht zu den anderen hin und dreht sie rum.

 

1: Und jetzt noch einmal von vorne, meine Lieben! Wenn Dora nicht mit dem Strom schwimmen kann, muss der Strom eben die Richtung ändern.

 

3: Was für eine grandiose Idee. Rechts, links – das liegt doch alles nur im Auge des Betrachters.

Und 5, 6,7, 8…

 

Alle machen ihre Bewegungen wie vorher. Aber jetzt klappt es, weil Dora als einzige nach vorne schaut, der Rest nach hinten.

Anspiel zum Thema "Passion for Jesus"

1. Szene:

 

Siegfried

Hagen

Brunhild

 

Die drei treffen sich auf der Straße.

 

Siegfried: Hallo Hagen. Und wie läuft es mit den Vorbereitungen fürs Gemeindefest am Wochenende? Hast du schon alles vorbereitet?

Hagen: Servus Siegfried und Brunhild. Schön, euch zu sehen, Ja, es geht so, noch nicht alles. Aber wird, wird!

Brunhild: Das wird bestimmt gut, wenn wir da alle zusammen sind!

Siegfried: Ich freue mich besonders aufs Tau ziehen gegen die anderen Gemeinden! Das wird wieder spannend!

Brunhild: Ja, kommen die Katholiken auch wieder? Die waren letztes Jahr ganz schön stark und haben fast gewonnen!

Siegfried: Sind die jetzt vor Ostern nicht mit den Passionsspielen beschäftigt?

Hagen: Ja, schon, aber für einen kleinen Battle unter Kirchengemeinden sind sie immer zu haben. Sie kommen auf jeden Fall zum Seil ziehen.

Brunhild: Und zum Kuchen essen! Ich habe extra schon meine Special-Torte gebacken! Die muss ja gut durchziehen.

Siegfried: Ich hoffe mal, dass Ute und Gernot dieses Jahr auch wirklich zum Tau ziehen kommen. Die sind beide stark und durchtrainiert und lassen uns nicht wieder hängen wie letztes Jahr.

Brunhild: Das hätte ich schon gern, dass der Gernot dabei wär. (bisschen schwärmen)

Siegfried: Ja, aber lass dich durch die Schwämerei dann nicht ablenken! Wir brauchen volle Konzentration und die volle Leidenschaft ist gefragt! Wir müssen alles geben! Schwächeln gilt nicht!

Hagen: Die Katholiken haben das ganze Jahr trainiert. Sogar Dragon Fight! Die sind jetzt richtig gut.

Siegfried: So, dann gehen Bruni und ich jetzt auch mal trainieren und schauen, wer noch zum Tau ziehen kommt. Bis zum Finale, Hagen!

Siegfried und Brunhild gehen in die eine Richtung, Hagen in die andere.

 

 

2. Szene:

 

Kostüme: hässliche Sporthosen o.ä.

Siegfried

Hagen

Brunhild

Ute

Gernot

 

Alle kommen hintereinander reingelaufen, machen ein bisschen Gymnastik, dehnen sich. (überzogen)

 

Siegfried: Hey, Hagen, dieses Mal rocken wir des Ding! Ich bin fit wie ein Turnschuh!

Ute + Gernot: Wir haben auch die ganze Woche noch trainiert!

Ute hüstelt.

Siegfried: Ute, das hört sich aber nicht gut an.

Ute: Hach, Bronchitis halt ein bissle.

Gernot: Stell dich nicht an wie ein Mädle, Ute! Lass de Schürz wackla! Mir hen ja schließlich net die ganze Woch umsonst trainiert.

Brunhild: Hach, Gernot (schwärmerisch), das sieht man schon, dass du trainiert hast. Du hast ja nicht nur ein Sixpack, sondern ein Eightpack.

Siegfried: Konzentrier dich, Bruni! Du brauchst volles Engagement und Leidenschaft und Einsatz!

Hagen: Albrich, ist bei euch da drüben alles in Ordnung?

Katholiken-Stimme aus dem Off: „Mir sind schon lange bereit! Seit letztem Jahr!“

Hagen: Also los Leute, dann machen wir jetzt nicht mehr so lange rum! Hut, hut, hut! (Football) 

Alle versammeln sich vor dem Tau.

Siegfried: Aber unseren Motivationsspruch müssen wir noch machen!

Hagen: Dann los!

Alle: Wir sind hoch motiviert und ein spitzen Team! (Alle machen die Bewegungen zum Spruch.)

Alle nehmen die Position am Tau ein.

Schiedsrichter-Stimme aus dem Off: „An die Seile - fertig - los! (Pfiff)“

Alle ziehen am Tau.

Gernot: Auf, Leute, zieht, zieht, zieht!

Handy klingelt.

Hagen: Sapperlott! Wessen Handy klingelt da denn?! 

Siegfried geht mit einer Hand ans Telefon.

Brunhild: Du willst doch jetzt wohl nicht ernsthaft ans Handy gehen?! Sagst du nicht immer, volle Leidenschaft und voller Einsatz?!

Siegfried geht ans Handy:

Siegfried: Hallo! ... Nein, nein, du störst überhaupt nicht...

Alle anderen: Hööö????

Siegfried: Was? Jetzt gleich? … Ach so, in den nächsten zehn Minuten … Gleich entscheiden? … Ja, dann mache ich mich gleich auf den Weg! Bin gleich da! (legt auf)

Hey, Leute, ich muss gehen, tschüss!

Siegfried geht.

Hagen: Das ist jetzt nicht sein Ernst. Jetzt zieht, die sind brutal stark! Zieht! Ute, was ist los? Du schwächelst jetzt nicht auch noch?

Ute hustet und lässt kurz ein bisschen nach beim Ziehen

Ute: Oh, meine Bronchitis! Ich hätte vielleicht doch nicht so viel trainieren sollen.

Gernot: Ute, auf dich war auch schon mal mehr Verlass. Alles muss man selber machen! Wenn ihr mich nicht hättet …

Hagen: Hey, Gernot, jetzt mach mal halblang. Alleine schaffst du so was auch nicht.

Brunhilde: Auch wenn der Siegfried jetzt gegangen ist, in einem hat er Recht: Mit Leidenschaft und vollem Einsatz schaffen wir das– gemeinsam! Los jetzt! Gebt noch mal alles! ZIEHT!!!

Alle ziehen noch mal kräftig: Hau ruck!

Alle „fallen“ auf den Boden, Tau löst sich und gibt nach

Alle freuen sich und klatschen ab.

Anspiel zum Thema "Unschätzbar - reich und doch arm"

Personen:

Mama
Papa
Nina (Tochter)
Pfarrer/in
Erzähler/in
Mesner/in (keine Sprechrolle)

 

Szene 1 – Esstisch/Wohnzimmer bei Familie

Erzähler

Wir befinden uns in einer kleinen Gemeinde im schönen Schwarzwald. Knapp 100 Gemeindemitglieder zählt die hiesige Kirchengemeinde und Weihnachten steht vor der Tür. In dieser Adventszeit hatte der Pfarrer einen ganz besonderen Spendenaufruf: jeder sollte sich Gedanken darübermachen, welches Opfer man erbringen konnte, um Geld für eine Familie aus der Gemeinde zu sammeln. Schließlich sollten alle in der Gemeinde ein schönes Weihnachtsfest feiern können.

 

Familie

Kommt herein, setzt sich hin.

 

Papa

Habt ihr euch denn schon Gedanken über den Spendenaufruf für die arme Familie gemacht? Habt ihr eine Idee, was wir geben könnten?

 

Mama

Ja, ich habe mir auch schon Gedanken darübergemacht, Ersparnisse haben wir ja keine. Aber ich denke, wenn wir ein bisschen überlegen und bis Weihnachten auf ein paar Dinge verzichten, dann kommt da einiges zusammen.

 

Nina

Ich spare nun schon seit Monaten mein Taschengeld für mein erstes Smartphone und werde sicher noch ein Jahr lang mein Taschengeld dafür zurücklegen müssen. Dafür wurde auch nicht extra auf etwas verzichtet und niemand hat für mich gesammelt. Wieso sollte ich nun was geben?

 

Papa

Aber Nina, uns fehlt es doch eigentlich an nichts. Ja, vielleicht haben wir nicht immer die neuesten und aktuellesten Sachen, aber uns geht es doch trotzdem gut.

 

Mama

Schau mal, wir haben ein Dach über dem Kopf, genügend zu Essen auf dem Tisch und das allerwichtigste: wir haben uns. Gott sorgt doch eigentlich ganz gut für uns. Denkst du nicht, dass wir sehr reich beschenkt sind und davon etwas abgeben können, auch wenn das ein paar Wochen Verzicht bedeutet.

 

Nina

Ja, stimmt schon. Ihr habt ja recht. Ich muss ja nicht gleich alles geben, aber einen Teil gebe ich dazu. Und wenn ich noch ein paar Mal mit Frau Schmidts Hund Gassi gehe, dann kann ich auch noch was dazu verdienen. 100€ kommen da bestimmt zusammen.

 

Mama

Ich habe mir überlegt, wenn wir bis Weihnachten unsere Essgewohnheiten ein wenig umstellen, dann können wir da sicher noch einiges einsparen. Auch wenn es ohnehin nur einmal pro Woche etwas Süßes gibt – darauf könnten wir doch verzichten. Und wenn wir abends vespern, statt warm zu essen, dann kommt da einiges zusammen. Und mit Nudeln, Kartoffel und ein bisschen Gemüse lassen sich doch auch leckere Gerichte zaubern – auf Fleisch können wir auch mal eine Weile verzichten. Ich denke, so können wir nochmal einiges einsparen und für die Familie spenden. Das ist es mir Wert.

 

Nina

Kein Fleisch und Keine Süßigkeiten? Oh man, das wird hart…aber okay, Mama, das können wir machen. Ach, Papa, was trägst du denn dazu bei? Hast du auch eine Idee?

 

Papa

Hm, das ist eine gute Frage, meine Kleine. Neulich kam erst wieder die Strom- und Wasserrechnung und da ist mir wieder aufgefallen, wie viel das doch immer ist. Was haltet ihr davon, wenn wir für einige Wochen auf das Fernsehen verzichten und dafür öfters mal ein Buch lesen oder ein Spiel spielen? So ein Spieleabend ist doch ohnehin viel geselliger. Und wie wäre es, wenn wir alle mal etwas bewusster mit dem Wasserverbrauch umgehen? Ein bisschen mehr Sparsamkeit wäre sicher auch nicht verkehrt.

 

Nina

Wow, stellt euch mal vor, wenn das alle Familien so machen, da kommt sicher einiges zusammen. Wenn jeder das gibt, was er geben kann, da kommt doch sicher locker das 20-fache dabei raus. 

 

Mama

Das war wirklich eine tolle Idee von Pfarrer Müller. Ich freue mich richtig für die Familie – aber es würde mich ja schon interessieren, wer das eigentlich ist.

 

Papa

Ach, das ist doch egal, Hauptsache, wir können helfen. Lasst uns dieses Anliegen auch in unsere Gebete einschließen.

 

Szene 2 – in der Kirche

 

Erzähler

Eine Woche vor Weihnachten war der große Tag endlich gekommen. Nina ging mit ihrer Mama zum Pfarramt, um den Umschlag mit den gesparten Geld einzuwerfen. Stolze 200€ hatten sie zusammen bekommen. Die Familie war richtig glücklich, dass sie so eine große Summe spenden konnten, selbst das Smartphone war vergessen. 200€ - so viel Geld hatten sie noch nie am Monatsende übriggehabt.

Am nächsten Tag klingelte es plötzlich an der Tür und Pfarrer Müller stand vor der Tür. Er unterhielt sich lange mit Papa Bernhard an der Tür. Als Bernhard mit einem großen Umschlag zurück ins Wohnzimmer kam, war er völlig niedergeschlagen und legte ihn wortlos auf den Tisch. Im Umschlag waren 300€ - gesammelt von der Gemeinde für eine arme Familie. Und da wurde ihnen klar – SIE waren diese arme Familie. Sie hatten vieles nicht, was andere hatten. Aber niemals hätten sie gedacht, dass SIE die ärmste Familie in der Gemeinde seien. Doch an diesem Tag wurde es ihnen bewusst.

Es war eine schweigsame Zeit bis zum Weihnachtsfest. Sie schämten sich und wussten nicht, was sie mit dem Geld machen sollten. All die Freude über das gespendete Geld war weg.

Schließlich war Heilig Abend gekommen und nicht ohne ein mulmiges Gefühl ging die Familie in den Gottesdienst.

 

Nina

Schau mal, Mama, die starren uns alle an. Bestimmt wissen die schon seit Wochen, dass sie für uns sammeln und dass wir arm sind.

 

Mama

Auf einmal fühle ich mich hier gar nicht mehr wohl. Zum ersten Mal in meinem ganzen Leben fühle ich mich richtig arm.

 

Papa

Und das, obwohl wir doch den größten Teil des uns geschenkten Geldes selbst gespendet hatten. Die ganze Schufterei in den letzten Wochen war umsonst. Was ist das nur für ein trostloses Weihnachtsfest…

 

Pfarrer

Auf der Kanzel

Meine liebe Gemeinde,

schön, dass ihr heute, an Heilig Abend, so zahlreich zum Gottesdienst gekommen seid. Ich begrüße euch herzlich. Doch bevor wir anfangen, möchte ich euch noch einmal um eure Hilfe bitten. Bald werde ich wieder mit einigen Gemeindemitgliedern unsere Partnergemeinde in Eritrea besuchen. Wir ihr wisst, bauen sie dort gerade eine Schule für die Kinder, allerdings fehlt noch das Dach. Für 350€ könnten wir das Dach decken und die Ziegel bezahlen. Das wäre doch etwas Tolles für die Kinder. Können wir nicht alle noch einmal ein Opfer bringen, um diesen armen Menschen zu helfen? Ich hoffe, dass sie großzügig spenden und wir die 350€ heute im Gottesdienst sammeln können.

 

Mama

Zieht den Umschlag aus der Jackentasche

Gut, dass ich das Geld eingepackt habe. Denkt ihr auch, was ich denke?

 

Nina

Ich glaube schon. In einem neuen Schuldach ist das Geld sicher besser angelegt, als in einem doofen Smartphone.

 

Papa

Lasst uns das Geld spenden und den wirklich Armen damit helfen – denn dafür war es ja schließlich auch gedacht.

 

Mama gibt Umschlag an Nina, Nina an Papa, Papa wirft ihn in die Opferdose, die die Mesnerin herumgibt.

Diese zählt das Geld und flüstert dem Pfarrer den Betrag ins Ohr

 

Pfarrer

Meine Brüder und Schwestern,

das ist ein wundervolles Ergebnis. Damit hätte ich in unserer kleinen Gemeinde nicht gerechnet. 382€ sind für das neue Schuldach in Eritrea zusammengekommen. Wir müssen einige sehr reiche Leute in unserer Gemeinde haben.

Und jetzt lasst uns Gottesdienst feiern. Gesegnete Weihnachten!

 

Erzähler

Plötzlich verstand die Familie, dass sie den größten Teil des eingesammelten Geldes gegeben hatten. Sie waren die reichen Leute in der Gemeinde, hatte das der Pfarrer nicht gesagt!?

Anspiel zum Thema "Thanks - Nichts zu danken!?"

Personen:

Mama

Papa

Teenie Lisa

Oma

 

Mutter deckt Tisch fertig.

 

Mutter ruft: Familie! Essen ist fertig!

 

Nur der Vater kommt rein, setzt sich.

 

Oma ruft aus Küche: Komme gleich!

 

Mutter: Ach, ja, meiner Lisa muss ich eine WhatsApp schreiben, sonst kommt sie nicht. (nimmt Handy raus und tippt)

 

Oma kommt rein, setzt sich: Heute hast du dir aber echt Mühe gegeben für unser Thanksgiving-Essen. Sogar das Besteck ist poliert. (begutachtet Besteck)

 

Mutter: Danke, das ist nett, dass dir das auffällt.

 

Lisa kommt reingeschlappt mit Handy in der Hand: Ich war gerade dabei einen Pokemon auszubrüten! Und Hunger habe ich auch keinen!

 

Oma: Was ist ein Pokemon? Wir essen heute Truthahn! Und warum brütest du es aus?! Du hast doch eine Katze!

 

Lisa: Die schläft aber die ganze Zeit! Außer wenn sie Hunger hat! Und eigentlich wollte ich jetzt weggehen mit meinen Freunden! Wir haben was Tolles vor! Truthahn ist voll langweilig. Und es ist Fleisch! Wer isst schon Fleisch?!

 

Mutter: Setz dich endlich, pack das Smartphone weg und dann wollen wir beten und uns für den tollen Truthahn bedanken. Schließlich ist heute Thanksgiving. Wir sollten dankbar sein für das Essen.

 

Lisa setzt sich und spielt mit dem Handy.

 

Vater: Jetzt warte ich den ganzen Tag auf den Truthahn und jetzt müssen wir noch beten! Ich habe Hunger und ich habe nachher noch einen dringenden Termin!

 

Oma: Aber du musst doch heute nicht arbeiten! Und für ein Dank sollte immer Zeit sein!

 

Vater: Irgendjemand muss hier ja den Truthahn bezahlen und die Pokemons und was ihr sonst noch so braucht! Jetzt los! Ich verpasse sonst den Termin!

 

Lisa: Muss das sein, dass wir jetzt noch beten?! Kein Mensch betet! So was Sinnloses!

 

Mutter: Pack das Smartphone endlich weg!

 

Lisa: Ich muss up to date sein! Wenn ich schon nicht weggehen darf, muss ich wenigstens wissen, was die anderen machen! Die haben Spaß und mir gerade ein Selfie geschickt! Guck mal! (zeigt Handy der Person, die neben ihr sitzt) Und ich muss hier beim Truthahn sitzen! Mit euch!

 

Papa guckt Tochter böse an, sie packt das Handy weg.

 

Mutter: Danke, dass du dein Smartphone weggepackt hast. Es ist wichtig, dass man sich bedankt und die Dinge schätzt, die man hat und darum beten wir jetzt! Lieber Gott, wir danken dir für den leckeren Truthahn, dass wir heute als Familie hier zusammen sein können und alle gesund sind. Bitte schenke uns jetzt einen guten Appetit für das tolle Essen. Amen.

 

Alle: Amen.

 

Mutter verteilt Essen.

 

Lisa: Alle meine Freunde sind jetzt zusammen unterwegs, nur ich muss hier sein und mit euch essen! Und dann noch Truthahn! Dabei bin ich Vegetarierin!

 

Vater: Geflügel ist doch für Vegetarier. Jetzt esst schneller, ich muss los!

 

Mutter: Gibst du mir bitte die Soße rüber?

 

Oma gibt Mutter die Soße.

 

Mutter: Danke, danke.

 

Alle essen.

 

Vater: Mmh, das schmeckt ja richtig lecker. Das ist dir heute aber gut gelungen.

 

Mutter: Danke, danke. Und siehst du, jetzt kannst du sogar noch Zeit mit deiner Familie verbringen und hast ein gutes Essen.

 

Vater: Ja, da hast du schon Recht. Alles hat seine Zeit, Essen hat seine Zeit und Arbeit hat seine Zeit.

 

Oma nickt bedächtig: So habe ich dir das beigebracht, Büble!

 

Lisa: Ja, den Salat kann man essen, Mama…

 

Mama: Danke, es ist schön, dass es dir schmeckt.

 

Papa streckt Bauch raus: Puh, bin ich voll. Jetzt muss ich mich erst einmal eine Weile hinlegen. Das Aufräumen schafft ihr ja sicher alleine.

 

Lisa: Ich muss auch los! Dann bin ich beim nächsten Selfie mit drauf! 

 

Papa und Lisa springen halb auf.

 

Oma: Und was mit meinem selbstgemachten Schokopudding in der Küche? Naja, den kann man auch ein anderes mal noch essen....

  

Anspiel zum Thema "Was wäre wenn?"

Personen:

 

Sprecher (nur Stimme)

Wachposten (nur Stimme)

Pilatus

Jesus

Hohepriester

Barabbas (sagt nix)

 

 

Sprecher

Wir befinden uns ungefähr im Jahre 35 nach Christi Geburt. Schauplatz Jerusalem.

Es ist ziemlich viel los in der Stadt, was anlässlich des Passafests auch zu erwarten gewesen war. Aber mit SOLCH einem plötzlichen Tumult hatte dann doch niemand gerechnet.

 

Wachposten
(nur Stimme)

Nein, nein, halt, Sie können hier jetzt nicht rein, moment einmal, wir haben gerade keine Sprechstunde. Pontius, äh Herr Pontius, Herr Pilates, Pilatus Pontius, Äh Herr Pilaaaates.

 

Hohepriester mit Jesus im Schlepptau kommt herein.

 

Hohepriester

Herr Pilatus, es ist wirklich unglaublich, was dieser Mann hier an Verbrechen auf sich geladen hat. Er hetzt das ganze Volk gegen uns….äh und euch…auf und redet den Leuten ein, dass sie dem Kaiser keine Steuern zu zahlen brauchten. Aber das aller Vermessenste ist, er behauptet doch tatsächlich, der neue König, den Gott selbst geschickt hat, zu sein.

 

Pilatus

Ja wie, wer, wo, was? Letzte Woche habt ihr ihn doch noch genau deswegen bejubelt. Ich kann mich noch genau erinnern, was hier los war, als er auf dem Esel in die Stadt eingeritten ist. Überall Palmwedel und Kleidungsstücke auf der Straße. Und die ganzen Beschwerden, die deshalb bei mir eingegangen sind…und jetzt wollt ihr ihn loswerden?

 

Hohepriester

Also ICH war da sicherlich nicht dabei. SO eine Gotteslästerung hätte ich sicherlich nie gemacht.

 

Pilatus

So, jetzt muss ich mich doch mal an Sie wenden, Herr Jesus. Behaupten Sie wirklich, der König der Juden zu sein?

 

Jesus

Ja, genau der bin ich.

 

Pilatus

Also ganz ehrlich, dieser Mann leidet vielleicht unter Größenwahn, aber ein Verbrechen kann ich hier beim besten Willen nicht erkennen. Verurteilt ihn doch selbst.

 

Hohepriester

Ja, aber er vergeht doch auch Verbrechen gegen den römischen Staat und hetzt die Leute gegen Sie auf. Das ist ja nicht nur unsere Sache…aber wenn Ihr meint, ihr könnt euch das erlauben…dann gehen wir halt wieder.

 

Pilatus

Ähm ja Moment, wartet mal kurz. Ich glaub, da muss ich mich mal kurz mit meinem Kollegen Herodes beratschlagen. Oh man, das kann ja wieder was werden. Seit Jahren gibt es nur Ärger mit diesem Hitzkopf. Aber diese Verantwortung will ich wirklich nicht alleine tragen.

 

Zückt das Smartphone

Hi, Herodes, Pilates hier. Nuschel nuschel nuschel. Kommt nicht richtig zu Wort. Legt irgendwann genervt auf.

Das hätte ich mir ja denken können.

 

Jetzt muss ich mir wieder die Hände schmutzig machen….Aber ICH möchte damit nichts zu tun haben. Ich wasche meine Hände in Unschuld. Schaut sich um. Ähm, kein Wasser verfügbar…mist.

 

Hohepriester

Langt in seine Tasche. Hier, nimm doch mein Desinfektionsmittel.

 

Pilatus

Desinfiziert seine Hände

 

Also gut, dann machen wir das jetzt aber richtig offiziell. Wenn schon, denn schon.

 

Die drei gehen nach vorne zum „Balkon“.

 

Menschenmenge

Ruft negative Sachen „Kreuzigt ihn“ „Das ist doch ein Verbrecher“ „Lügner, Betrüger,….“

 

Pilatus

Klopft mit dem Stab auf den Boden

 

Sabberlott nochmal, jetzt isch aber Ruhe da unte!

 

Ich kann wirklich nicht verstehen, was ihr wollt. Ich habe ihn ausführlichst verhört und auch mein Kollege Herodes hat seinen Senf dazu gegeben. Aber ich bin zu dem Entschluss gekommen, dass er kein Verbrecher ist – zumindest keiner, der gekreuzigt gehört.

 

Hohepriester

Schnappt erschreckt nach Luft

 

Menschenmenge

Ruft weiter, ist aufgebracht

 

Pilatus

Okay, auspeitschen lassen könnte man ihn.

 

Jesus, sag doch auch mal was. Schließlich geht’s ja hier um deinen Kopf.

 

Jesus

Ich bin der König der Juden. Und ich möchte eigentlich nichts anderes als den Menschen Gutes zu tun und Gottes Auftrag zu erfüllen.

 

Pilatus

Na, als, liebes Volk. Da haben wir es doch. Okay, vielleicht übertreibt er ein bisschen, aber im Grunde will er euch doch nur Gutes tun. Hier, hier habt ihr einen richtigen Verbrecher. Barabbas, ein Mörder und Straßenräuber. Wollt ihr lieber, dass DER frei kommt?? Entscheidet euch, einen von beiden lasse ich euch frei.

 

Volksmenge

Ja, dann lass lieber Barabbas frei.

Barabbas, Barabbas…

Kreuzigt diesen Jesus….

 

 

- FREEZE –  (Alle Darsteller erstarren zum Standbild)

 

Jesus

Boar Vater, wieso mach ich das hier eigentlich? Guck dir doch mal die Leute hier an. Du und ich wissen, dass ich der Messias bin, aber glaubst du wirklich, dass durch mein Opfer auch nur irgendwas verstehen würden? Ich finde gerade unseren Plan nicht mehr so arg gut. Und ich hab auch ehrlich gesagt keine Lust, diesen ganzen Schmerz, dieses ganze Leid über mich ergehen zu lassen und am Kreuz alle Sünden auf mich zu nehmen.

Vater, sorry, aber ich bin raus.

 

- FREEZE Ende –

 

Also ich würde doch noch gerne was sagen. Ja, es stimmt, es war alles nur erfunden. Witzle/Späßle gmacht. Natürlich bin ich NICHT der König der Juden.

 

Pilatus

Atmet tief durch.

 

Na, also dann haben wir es doch. So, liebes Volk, seid ihr jetzt zufrieden? Wollt ihr immernoch Jesus am Kreuz sehen?

 

Volksmenge

Ja, also wenn das so ist…ja, dann nehmen wir doch lieber Barabbas.

 

Pilatus

Dann hat sich die Sache ja geklärt. Tja, Barabbas….abführen! Jesus, gerade nochmal Glück gehabt!

Anspiel zum Thema "Gottesgeschenk - In the name of love"

Christkind (C) und Weihnachtsmann (W) treffen sich in Weihnachtswerkstatt.

Weihnachtsmann kommt voll bepackt in Raum, überall liegen Päckle rum. Er schnauft und stöhnt vor sich hin, Christkind kommt fröhlich pfeifend rein.

 

W (grummelig): Sag mal Christkind, was ist denn mit dir los? Du bist noch so entspannt und kommst so locker flockig da her gehüpft.

C: Ach es ist doch alles so schön, es riecht alles so gut nach Weihnachten. Das ist einfach eine tolle Zeit.

W: Weihnachtszeit? Dir ist schon bewusst, dass das unsere Hauptgeschäftszeit ist? Hast du nix zu schaffen?

C: No ned hudla.

W: Ja was, in drei Tagen ist Heiligabend und ich hab draußen noch drei LKW mit Päckchen, die ich verteilen muss.

C: Ganz ruhig. Jetzt setz dich erst mal hin, ich koch dir einen schönen Kamillentee zur Beruhigung.

W: Kamillentee – muss nicht sein! Ein Pfefferminztee oder Punsch wär mir lieber!

C: (bringt Punsch) So hier ist dein Punsch. Noch ein Kissen für dich und Kekse hab ich dir auch mitgebracht. Jetzt entspann dich erst mal und dann kannst du mir erzählen, was dich so stresst.

W: Entspannen? Also so richtig entspannen kann ich jetzt nicht. Kuck doch mal was da alles rumliegt und was noch auf den Wunschlisten steht. Ich hab noch so viel zu tun. Wie soll ich mich da entspannen

C: Ach weißt du, ich hab noch gar nicht angefangen meine Wunschzettel zu lesen, die sind alle noch hier drin in meiner Tasche.

W: Was? Du weißt schon dass in drei Tagen Weihnachten ist? Jedes Jahr das Gleiche mit dir. Immer machst du alles auf den letzten Drücker.

C: Ach was, das hat bisher jedes Jahr funktioniert.

W: Ja, weil ich dir bisher auch immer noch geholfen hab.

C: Ja, des isch au echt nett vor dir. Und wenn wirs schon davon haben und so gemütlich beieinander sitzen – willst du noch einen Tee? – könnten wir gleich mal anfangen, ich hab da nämlich was vorbereitet, hier in meiner Tasche…. Sind au gar nicht viele.

W: Ich habs mir ja schon gedacht, dass des dieses Jahr nicht anders wird.

C: Du hast schon damit gerechnet? Dann hab ich auch kein schlechtes Gewissen.

W: Red net so viel, lass uns loslegen. Zeig mal was du da hast.

 

Machen Briefe auf. Finden folgende Wünsche: Playstation, Handy, Fernseher, Computer, Kinderwünsche, etc. Unterhalten sich kurz über die Sachen. Weihnachtsmann erfasst mit Scanner die Wünsche

 

W: Das ist doch unglaublich. Was die Leute sich alles wünschen. Das wird immer mehr, noch größer und teurer. Meinst du wirklich Christkind, das macht wirklich glücklich?

C: Warum nicht? Die Menschen freuen sich doch über die Geschenke, wenn sie sie auspacken strahlen fast alle – außer die Männer, die mal wieder Socken oder ne Unterhose bekommen haben!

 

(C: Was würdest du dir denn wünschen?

W: Ach, ein schnellerer Schlitten und ein freier Heiligabend wären auch nicht schlecht)

 

Christkind zieht noch ein Brief, liest, wird nachdenklich

W: Ja was ist denn los mit dir? Weiter geht’s, ich muss den Wunsch doch noch scannen.

C: Also, da steht jetzt was ganz seltsames. Ich weiß nicht wie wir das machen sollen.

W: Gib mal her, wir haben hier doch alles, was soll da nicht gehen? Gib mal her? (nimmt Brief an sich, liest laut vor)

 

Hallo Du!

Ob du jetzt der Weihnachtsmann oder das Christkind bist – keine Ahnung. Aber an wen soll ich sonst diesen Brief schreiben? Die typischen Weihnachtswünsche hab ich so jetzt nicht, aber was diese Welt und ich  glaub ich echt gut brauchen könnte wäre ein wenig mehr Liebe und  eine große Portion Verständnis für die Mitmenschen oder warum heißt Weihnachten sonst das „Fest der Liebe“?

 

Das wäre echt mein größter Wunsch, dass wir von all dem Mist gerettet werden!

 

W: Hola, wer wünscht sich denn so was? So was hab ich nicht auf Lager.

C: Ich glaub du hast Recht. Die Leute wünschen sich immer unmöglichere Dinge, die man wirklich nicht erfüllen kann.

 

Anspiel zum Thema "Don't be a Maybe - entscheide dich!"

HH

Guten Abend, meine Damen und Herren! Herzlich Willkommen zu unserer Spezial-Church-Night-Ausgabe von „Don’t be a maybe, der einzigartigen Spieleshow im deutschen Fernsehen. Hier musst du dich entscheiden: Gehst du aufs Ganze oder gehst du leer aus?

Und hier sind auch schon unsere heutigen Kandidaten:

-        Die rüstige Rentnerin aus dem schönen Rheinland: Hier ist Renate

-        Unser Hahn im Korb: Begrüßt mit mir Patrick

-        Und als dritte Kandidatin: einen großen Applaus für Lilly

Meine lieben Kanditaten, herzlich Willkommen zu „Don’t be a maybe“, die spannendste Spieleshow. Stellt euch doch kurz einmal vor!

 

Renate

Hallo, ich bin die Renate. Ich komme aus dem wunderschönen Rheinland, bin junge 62 Jahre alt und am liebsten bin ich in meinem Schrebergärtchen in der Natur oder koche für meinen Walter.

 

Patrick

Jo, hi, ich bin der Paddy. Ich arbeite gerade an meiner Rapperkarriere und mit dem Gewinn möchte ich meine erste Platte aufnehmen.

 

Lilly

(redet ganz leise) Hallo, ich ähmmm heiße Lilly, bin 18 und am liebsten äääähm lese ich.

 

HH

Aber aber, nicht so schüchtern. Wir sind hier ja unter uns *hahaha*. Kannst du das nochmal wiederholen, dieses mal vielleicht etwas lauter!?

 

Lilly

(etwas lauter) ich äääähm heiße Lilly, bin 18 und am liebsten äääähm lese ich.

 

HH

Na gut, das bekommen wir schon noch hin.

Fangen wir also an, das Spiel ist einfach, denn hier gibt es nur eine Regel: Don’t be a maybe – entscheide dich! (Das Publikum dazu animieren, das „Entscheide dich“ immer mitzurufen)

Los geht’s mit unserer bezaubernden Lilly: Nun musst du dich entscheiden: nimmst du Tor 1, Tor 2 oder Tor 3? Aber denk daran, wenn du die falsche Entscheidung triffst („Zonk-Sound“) gehst du leer aus. Also, was willst du tun?

 

Lilly

Ähm ja äh also. Hm ich nehme Tor 1. Oder doch vielleicht Tor 2? Wobei Tor 3 eigentlich auch nicht schlecht aussieht? Was meinst du denn?

 

HH

Ich kann dir da nicht weiterhelfen – entscheide doch einfach nach deinem Bauch! Hör auf dein Bauchgefühl!

 

Lilly

Hm das ist nicht so einfach. Sonst schlafe ich ja bei wichtigen Entscheidungen  immer gerne ne Nacht drüber, aber das wird ja jetzt eher schwierig.

 

HH

Nein, nein, so lange können wir nicht warten. Machen wir doch so lange einfach mal mit Kandidat zwei weiter. Paddy, Möchtest du Tor 1, 2, 3 oder doch lieber diesen Umschlag? Denn Paddy, don’t be a maybe – ENTSCHEIDE DICH (alle)!

 

Paddy

Ach weißt du, ich entscheide sowas ja immer spontan. Ich nehme Tor 2!

 

HH

Wirklich? Bist du dir da ganz sicher?

 

(HH bietet Paddy immer wieder Geld oder ein anderes Tor, aber Paddy bleibt dabei, dass er Tor 2 will)

 

Lilly, hast du denn inzwischen eine Entscheidung getroffen, willst DU Tor 2?

 

Lilly

Ähm…also…ich wäge gerade noch die Für und Wider in meinem Kopf ab, aber ich weiß es noch nicht so richtig…

 

HH

Na gut, dann lasst und doch mal schauen, was sich unter Tor 2 verbirgt: Hier ist dein Gewinn, Paddy:

 

Assistentin

Öffnet Tor 2 (zieht Tuch weg) Darunter befindet sich ein (Spielzeug)-Auto.

 

HH

Herzlichen Glückwunsch, Paddy! DU gewinnst einen nigelnagelneuen ?? mit Echtledersitzen, Panoramaglasdach und einem turbostarken V8-Motor. Herzlichen Glückwunsch!

 

Paddy

Freut sich total arg, rennt jubelnd hinaus.

 

HH

Tja, Lilly, das war’s dann mit dem Auto. Es hätte deines sein können. Aber noch bleiben ja Tor 1, Tor 3 und diese beiden Umschläge. Don’t be a maybe – entscheide dich!

 

Lilly

Also ich habe mir das überlegt. Ich denke, ich werfe eine Münze. Kopf heißt Tor, Zahl heißt Umschlag. Wirft die Münze. Zahl. Also ein Umschlag.  Aber ich weiß nicht so recht… die Tore sehen doch auch toll aus…

 

HH

Etwas genervt. Na, ob das heute noch was wird… Leider ist unsere Sendezeit beschränkt, schauen wir doch also mal, was Renate macht. Renate, vielleicht kannst du dich ja besser entscheiden. Tor 1, Tor 3 oder einen dieser Umschläge!? Don’t be a maybe – entscheide dich!

 

Renate

Zieht einen Glücksbringer hervor. Ich verlasse mich ja immer auf meinen Glücksbringer, der hat mich noch niieeeee im Stich gelassen, seit über 40 Jahren nicht. Geht an den Toren entlang, flüstert mit Talismann, macht Tam Tam an den Toren.

So, Herbert. Ganz klar, ich nehme Umschlag 1.

 

HH

(Herbert bietet wieder Geld und Tore etc gegen Umschlag 1. Renate bleibt bei ihrer Entscheidung)

 

Nun denn, Umschlag 1 soll es also sein. Was sich dahinter wohl verbirgt?

Öffnet Umschlag 1. Darin ist ein großer Scheck über 10.000€

 

Renate

Küsst ihren Talismann ab und bedankt sich bei ihm

Das ist ja toll, endlich kann ich mir diesen tollen Rasenmäher für meinen Garten kaufen. Ich wusste doch, mein Glücksbringer lässt mich nicht im Stich. Geht ab.

 

HH

So, Lilly. Nun ist es wirklich allerhöchste Zeit. Du hast jetzt genug überlegt, ich frage dich ein letztes mal: Don’t be a maybe – entscheide dich.

 

Lilly

Na gut, ich nehme Tor 1. (sehr hektisch, nervös, unsicher)

 

HH

Bist du dir wirklich sicher? Willst du nicht doch lieber Tor 3 nehmen? Ich an deiner Stelle würde mich für Tor 3 entscheiden.

 

Lilly

Ach, Herr Happy, ich kann mich wirklich einfach nicht entscheiden.

 

HH

Liebe Lilly, unsere Sendezeit ist nun leider vorbei. Leider hast du zu lange gebraucht, um dich festzulegen.

(zu den Zuschauern) Ich verabschiede mich für heute und sage Tschüss, bis zum nächsten mal, wenn es wieder heißt „Don’t be a maye – ENTSCHEIDE DICH“

 

Und um meinen lieben Kollegen zu zitieren. Lilly, das wäre DEIN Preis gewesen!

 

Assistentin

Öffnet Tor 1. Darunter ist ein Haus.(Es ertönt der Zonk-Sound)

 

 

 

Anspiel zum Thema "How I met my father's son"

Darsteller:

Kind 1 (K1)

Kind 2 (K2)

Wirt (W)

Zimmermann (Z)

Palmenplantagenbesitzer/Gärtner (P)

Fischerkollege Petrus (F)

Teppichhändler (T)

Erzähler = Prediger (E)

 

Kulisse:

Sofa

Tisch

Stühle/Bank

Tablett

Gläser

Tischdecke

 

 

1.Szene (SOFA)

 

Kinder kommen auf die Bühne

K1: Hey Papa, warum hast du uns jetzt eigentlich herzitiert? Ich muss doch noch Hausis machen.

K2: Und ich wollte jetzt mich in 10 Minuten mit Paul treffen.

E: Tut mir leid, aber das ist wichtig und das müsst ihr euch jetzt anhören. Setzt euch am besten hin, das kann länger

als 10 Sekunden äh Minuten dauern.

K1+K2: Ohhh nein. (stöhnen und lassen sich widerwillig auf das Sofa fallen)

E: Also es geht darum, wie ich den Sohn kennen gelernt habe.

K1: Welchen Sohn? Häh?

E: Den Sohn des Vaters.

K2: What? Den Sohn des Vaters – deines Vaters? Aber das bist doch du selbst.

E: Nein, um mich geht es nicht. Hört einfach mal zu. Es war damals im Pub „Masel Topf“…

 

2. Szene (WIRTSHAUS)

 

Im Wirtshaus (Kirche mitte), 3 Leute sitzen am Stammtisch, der Erzähler kommt dazu

E: Entschuldigung, ist hier vielleicht noch ein Platz frei?

 

Z: Ja, ja, als dazu. Notfalls nagle ich noch schnell einen Stuhl zusammen, ha ha

(lacht bescheuert, haut Fischer mit dem Ellenbogen an)

 

F: Au, ich glaube du spinnst. Wenn noch Abimelech dazu kommt, dann sitzen hier aber wie die Ölsardinen.

 

T: Na, damit kennst du dich ja aus.

 

E: Also wenn ich störe…

 

Z: Nun setz dich schon her, Ahab, unser Fischer hier, übertreibt mal wieder.

W: Guten Abend, ein neues Gesicht in der Runde. Was darf es denn sein, junger Mann? Unserer Spezialität ist der

hochprozentige Granatapfelsaft hier.

 

E: Äh, also dann bitte ein Glas Granatapfelsaft – mit Schuss.

 

W: Alles klar, kommt sofort (geht ab und trifft unterwegs auf P).

 

W: Guten Abend Abimelech, für dich auch wie immer nen Granatapfelsaft mit Schuss?

 

P: (aufgebracht) Nein, heut nicht, heute brauch ich was Stärkeres. Bring mir nur den Schuss auf die Vitamine

verzichte ich heute. (kommt an den Tisch)

 

T: Hey, hey Abimelech, jetzt mal ganz tief durchatmen. Und dann erzählst du uns, was passiert ist.

 

P: Also ihr werdet es nicht glauben. Ich stehe noch völlig unter Schock. Die haben mir doch tatsächlich 2 komplette

Palmplantagen ruiniert. Völlig abgegraste Stämme stehen da jetzt nur noch rum. 3 Jahre harte Arbeit – für umsonst,

einfach für umsonst.

(Wirt kommt und stellt ein Glas vor Erzähler und Abimelech hin; Abimelech kippt es auf ex)

 

P: (zu Wirt) Gleich noch einen.

 

Z: Wer, wie, was – wieso, weshalb, warum…

 

F: Sei doch endlich stumm – und lass Abimelech jetzt erzählen.

 

P: Das Ganze fing an, als vor knapp einer Woche dieser Typ aus Galiläa da auf einem Esel in die Stadt geritten kam.

Da haben doch die Leute gejubelt und geschrieen und in ihrem wahnsinnigen Eifer meine Palmen geplündert,

nur um diesem Eseltreiber die Zweige vor die Füße zu werfen. Meine besten und schönsten Palmen sahen aus wie

gerupft. Ich hab ja noch versucht die Leute aufzuhalten, aber ich hatte keine Chance. Mir blutet das Herz wenn

ich nur daran denke. Und um das Maß noch voll zu machen, waren die Massen auch noch so ungeschickt beim

Abschneiden der Zweige, dass mir jetzt sämtliche Palmen eingegangen sind. Ich könnte diesen Jesus erwürgen,

wer ist der Typ schon, dass man ihm mit Palmwedeln – mit meinen Palmwedeln huldigt.

 

Z: Jesus, Jesus – der Name sagt mir was. Aus Galiläa sagst du ist der. Mmmh, ich bin ja ursprünglich auch von dort.

Ein Jesus hat bei mir die Ausbildung zum Zimmermann gemacht. Wie sieht denn der Typ aus? Groß, mit Bart,

immer so wallende Gewänder an, braune Sandalen und wirkt so ein bisschen , wie sag ich das jetzt am besten,

spirituell?

 

P: Ja das kommt hin. Oh, ich reg mich schon wieder auf, wenn ich mir den Typen vor meinem geistigen Auge vorstelle.

 

Z: Ha, der Jesus, dass es den mal nach Jerusalem verschlägt. Das hätt ich ja nicht erwartet. Das war eigntlich ein ganz

tüchtiger Lehrling – und auch nicht ungeschickt. Aber ein schlechter Geschäftsmann – der hätte sich das Geld aus

der Tasche ziehen lassen, hat immer allen geholfen ohne, was dafür zu verlangen. Ein wahrer Menschenfreund!

Ich dachte eigentlich, dass der es nicht weit bringt – und jetzt haben ihm tatsächlich die Leute zugejubelt? Wieso

denn das?

 

F: Also wenn das der Jesus ist, dem ich am See Genezareth begegnet bin, dann kann ich schon verstehen warum.

 

T: Na los, lass dich nicht lange bitten, erzähl. Aber nicht wieder Anglerlatein oder von deinen Whalewatching-

Touren,

Ahab.

 

F: Haha. Also das war so. Einige Kumpels und ich waren die ganze Nacht draußen auf dem See und hatten echt die

Hoffnung auf einen gut Fang. Aber nichts. Bis zum Morgen hatte sich kein einziger Fisch in unseren Netzen verfangen.

So schlecht war der Ertrag noch nie gewesen. Wir waren müde und verzweifelt. Das Leben als Fischer ist

eh schon hart, aber wenn du dann noch nicht mal ein einziges Fischlein fängst – da bekommt man schon Existenzangst.

Und dann kommt doch da so ein Mann das Ufer entlang und sagt, wir sollen nochmal rausfahren. So

ein Quatsch – morgens noch mal rausfahren, hab ich noch gedacht. Der hat ja nicht mehr alle Heringe im Tontopf.

Aber irgendwie hat er uns dann doch überzeugt. Und vor allem Simon war nach anfänglicher Skepsis dann ganz

euphorisch. Also haben wir die Boote noch mal flott gemacht und sind rausgefahren. Und dann ist ein Wunder

passiert – anders kann ich das nicht sagen. Unsere Netze waren im Nullkommanix brechend voll, wir konnten sie

kaum noch an Land ziehen. Ein paar sind sogar gerissen. Also ich muss sagen, das war schon eine grasse Erfahrung,

fast schon eine göttliche. Simon ist dann sogar mit dem Mann weitergezogen. Ha vielleicht ist er ja auch in

der Stadt. Hab ihn schon ewig nicht mehr gesehen.

 

W: Sagtest du göttliche Erfahrung? Das hab ich auch mal eine gemacht. Damals hatte ich noch eine Gaststätte in

Bethlehem, ist ca. 30 Jahre her. Volkszählung war damals und die ganzen Unterkünfte waren völlig überlaufen.

Da war ein junges Paar, sie hochschwanger und beide völlig verzweifelt auf der Suche nach einem Fleckchen für

die Nacht. Ich konnte den beiden dann nur noch meinen Stall anbieten, da ich auch schon völlig ausgebucht war.

Und wie könnte es auch anders sein, natürlich musste in dieser Nacht das Kind auf die Welt kommen. Und obwohl

der Stall schon alt und auch ziemlich heruntergekommen war, war so ein Glanz und ein Strahlen in der Hütte, als

wäre es der tollste Palast. Das Kind hatte eine unglaubliche Ausstrahlung. Es kamen noch ziemlich viele Leute an

dem Abend um das Kind zu bestaunen, und ein paar Tage später sogar 3 Weise aus dem Morgenland. Das war ein

besonderes Erlebnis, oder wie hast du vorhin gesagt, Ahab, eine göttliche Erfahrung.

T: Göttliche Erfahrungen – die sollte man ja auch im Tempel eigentlich machen. Aber Pfeiffendeckel. Was mir diese

Woche passiert ist, war weit weg von einer göttlichen Erfahrung. Ich wurde tatsächlich aus dem Tempel geworfen,

ich! Stellt euch das mal vor. Seit Jahr und Tag verkaufe ich meine Stoffe und Teppiche nun schon im Tempel und

da kommt doch so ein Jungspund – wenn ich mich recht erinnere, haja, das war genau dieser Jesus, und macht da

ein Theater. Von wegen und so, wir Händler würden das Gotteshaus mit unseren Geschäften beschmutzen. Er hat

sich aufgeführt, als würde ihm der Tempel gehören. Unglaublich, was der sich anmaßt! Ich bin immerhin der beste

Stoffhändler der ganzen Stadt!

Apropos weil wir gerade beim Thema sind, (öffnet seine Jacke, in der Stoffmuster eingenäht sind) – braucht

jemand neue Vorhänge oder Sofakissen? Eure Frauen, würden sich bestimmt freuen. Oh, und ich hab noch was

neues im Sortiment – so genannte Sunglasses, echt schöne Ausführung, also pretty sunglasses. (zeigt sein Sortiment

her).

 

W: Stop, stop stop. Also hier im „Masel Topf“ werden genauso wenig Geschäfte gemacht wie im Tempel.

Außerdem wird es auch langsam Zeit zu gehen. Laut Ladenschlussgesetz darf ich nach 22 Uhr weder Falaffel noch

Granatapfelsaft verkaufen. Also Leute, lasst es gut sein für heute.

 

 

Szene 3 (SOFA)

 

Kinder auf dem Sofa an Erzähler gewandt.

K1: Häh, das war ja jetzt eine nette Geschichte, aber wer von den Leuten am Tisch war denn nun der Vater und wer

der Sohn?

E: Keiner.

K2: Aber warum ist dann das die Geschichte darüber, wie du den Sohn des Vaters kennen gelernt hast?

 

>> Impuls

Schattenspiel "Der König und seine zwei Söhne"

Ein König hatte zwei Söhne: Nathanael und Elias.  Als er alt und grau wurde und seines Amtes als König des großen Reiches überdrüssig wurde, wollte er schließlich einen der beiden Söhne zu seinem Nachfolger bestimmen. 

Er versammelte die Weisen seines Landes um sich und rief seine beiden Söhne herbei: „Nathanael  und Elias, kommt zu mir! Heute ist es endlich soweit. Der Tag ist gekommen, an dem ich einen von euch zu meinem Nachfolger bestimmen werde!“

Die beiden Prinzen eilten zu ihrem Vater und lauschten voller Ungeduld und Spannung seinen Worten: „Meine lieben Söhne! Hier hat jeder von euch fünf Silberstücke.

Für dieses Geld sollt ihr die Halle unseres prächtigen Schlosses füllen. Ihr habt Zeit bis zum Sonnenuntergang. Womit ihr die Halle füllt, ist eure Sache. Aber bedenkt eure Entscheidung gut, denn davon hängt ab, wer von euch mein Nachfolger als König unseres Reiches wird.“

Die Weisen waren von des Königs außergewöhnlicher Aufgabe zu tiefst beeindruckt: „Das ist wirklich eine große Prüfung für die beiden Prinzen. Unser König wird sicher eine weise Entscheidung treffen und den richtigen Thronfolger erwählen.“

Nathanael, der Erstgeborene, machte sich sofort voller Tatendrang auf den Weg, um seiner Rolle als Thronfolger gerecht zu werden. Ziellos irrte er durch das Königreich, auf der Suche nach etwas geeignetem, um des Vaters Anspruch gerecht zu werden: „Das ist wirklich eine schwierige Aufgabe, die mein Vater uns gestellt hat. Was soll ich nur erwählen? Ein wilder Löwe, der König der Tiere, würde ihn bestimmt beeindrucken… aber mit meinen fünf Silberstücken komme ich da nicht weit und zudem ist er viel zu klein. Füllen hat er gesagt, also muss etwas großes her, damit die Halle überquillt und ich endlich die Krone entgegen nehmen kann.“

Auf seinem Weg durch das Land kam er schließlich an einem Feld vorbei, auf dem einige Arbeiter dabei waren Zuckerrohr (Feld als Hintergrund) zu ernten, um daraus wertvollen Zucker zu gewinnen. Da kam ihm sogleich die Idee, die Halle säckeweise mit Zucker zu füllen. Aufgeregt erkundigte er sich bei einem der Arbeiter, wie viele Säcke er wohl für seine fünf Silberstücke bekommen würde. „Was, nur fünf Säcke, das ist doch viel zu wenig“, empörte sich der Prinz und sah stattdessen auf den riesigen Berg an ausgequetschtem Zuckerrohr, das bei der Gewinnung des Zuckers als Abfall übrig geblieben war. Mit funkelnden Augen rieb er seine Hände und dachte bei sich: „Das ist eine gute Gelegenheit, mit diesem nutzlosen Zeug die Halle meines Vaters zu füllen.“ Schon sah er sich als König des großen Reiches auf dem Thron sitzen.

Schnell war er sich mit dem verwunderten Vorsteher der Arbeiter einig, der ihm den riesigen Berg im Tausch gegen die 5 Silberstücke überließ und sie schafften bis zum späten Nachmittag das ausgedroschene Zuckerrohr in die Halle des Vaters. Als sie endlich bis zur Decke gefüllt war, ging er zu seinem Vater und sagte zu ihm: „Vater, ich habe die Aufgabe erfüllt, so wie du sie uns aufgetragen hast. Die Halle ist randvoll. Auf meinen Bruder brauchst du nicht mehr zu warten. Mach mich zu deinem Nachfolger.“

Seufzend schüttelte der König den Kopf und antwortete seinem Ältesten: „Noch ist es nicht Abend. Ich werde warten.“

Bald darauf kam auch der jüngere Sohn zurück zum Schloss und bat darum, das ausgedroschene Zuckerrohr wieder aus der Halle zu entfernen, bis sie vollkommen leer war und ließ das Licht löschen.

Er rief seinen Vater in die verlassene, finstere Halle und hielt schweigend einige Momente inne. Dann lief er mit bedächtigen Schritten durch die riesige Halle. In der Mitte des Raumes blieb er schließlich stehen, stellte auf den blanken Fußboden eine einzelne Kerze und zündete sie an. Ihr goldener Schein erfüllte sogleich den dunkeln Raum und ihre Strahlen erreichten auch den hintersten Winkel der großen Halle.

Gerührt und mit einem stolzen, väterlichen Lächeln, wandte sich der König zu seinem jüngeren Sohn: „Du, Elias, sollst mein Nachfolger sein. Dein Bruder hat fünf Silberstücke ausgegeben, um die Halle mit nutzlosem Zeug zu füllen. Du aber hast nicht einmal ein einziges Silberstück gebraucht und hast sie mit dem gefüllt, was die Menschen brauchen. Du hast sie mit Licht gefüllt. “

Anspiel und Predigt; Fischfarbrik-Gottesdienst am 09.10.2011; Thema: „Big – Bang – Bumm …und es ward Licht?“

 

Moderator:

Herzlich Willkommen meine Damen und Herren.

Unser heutiges Thema heißt „Warum bin ich hier“ und als Gäste darf ich im Studio begrüßen: Pfarrer Nette von der evangelischen Kirchengemeinde in Gralingen, Professor Dr. Gründlich von der Universität in Tütlingen, Lilo Destemona von AstroTV, den Philosophen Ludwig Sokraton, sowie den 16jährigen Schüler Jeremy-Pascal (Englisch ausgesprochen).

Professor Dr. Gründlich, sie als Wissenschaftler unterstützen doch sicher die Darwinsche Evolutionstheorie?!

 

Professor:

Nun, um diese Frage zu beantworten, müssen wir uns zunächst auf einen kleinen Exkurs in die Mikrobiologie begeben. Amöben, oder auch Wechseltierchen genannt, sind eine große, vielgestaltige Gruppe von Einzellern, die ihre Gestalt laufend ändern und sich durch Teilung ihrer selbst fortpflanzen. Untersuchen wir nun diese Amöben aufgrund ihrer DNA-Struktur, so finden wir auf der Alpha-Ebene der Doppelhelix eine zyklische Adenin-Purenin Basenverbindung, die wir dann ….

 

Jeremy:

Ey was labersch du maaaan, hasch du überhaupt gelernt, Alter? Was, Möwe, was hab ich mit nem Vogel zu tun, was geht?

 

Professor:

Ich sagte Amöbe und nicht Möwe. Wo wir jedoch gerade beim Thema sind: Wussten Sie, dass es weltweit rund 9000 Vogelarten und ca. 4000 verschiedene Arten von Säugetieren gibt? Insgesamt sind weltweit bereits über 1,5 Millionen Tierarten bekannt, wobei die Gesamtzahl in die Milliarden gehen soll.

 

Pfarrer:

Und ist es nicht wunderbar, dass Gott jede einzelne diese Arten liebt, vom Elefanten bis zur Stechmücke, von der Giraffe bis zum Goldfisch, vom Hai bis zur Kaulquappe,….

 

Moderator:

Pfarrer Nette, sie als Theologe vertreten also die Meinung, dass die Welt von Gott erschaffen wurde, so wie es in der Bibel geschrieben steht?

 

Pfarrer:

Nun, tatsächlich können wir in der Bibel lesen: Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde. Und die Erde war wüst und leer, und es war finster auf der Tiefe; und der Geist Gottes schwebte auf dem Wasser. Und Gott sprach: Es werde Licht! Und es ward Licht.

 

Lilo:

Das Licht! Das Licht ist die Quelle des Lebens, das uns Kraft gibt und unsere Seelen erfüllt. Das Licht zeigt uns unseren Lebensweg und erhellt unser Leben.

 

Pfarrer:

Jesus sagte einst: Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, wird nicht wandeln in der Finsternis.

 

Philosoph:

Doch wo Licht ist, ist zwangsläufig auch Schatten, denn ohne Dunkelheit kann kein Licht existieren und ohne Licht keine Finsternis. Licht und Dunkelheit sind stets miteinander verbunden.

 

Moderator:

Versuchen wir doch auf das Thema der heutigen Sendung zurückzukommen. Ich denke, jedem hier ist die Schöpfungsgeschichte geläufig, Pfarrer Nette, doch was denken Sie darüber?

 

Pfarrer:

Ich denke, dass Gott uns Menschen unendlich liebt. Er liebt uns sogar so sehr, dass er seinen eigenen Sohn gab, damit unsere Sünden vergeben wurden. Das ist doch ein toller Gedanke, zu wissen, dass wir nie alleine sind und einen liebenden Vater haben, der immer an unserer Seite ist und der immer ein offenes Ohr für uns hat.

 

Jeremy:

Was Gott isch mein Vadder, mein Vadder isch de Hans und der hat dauernd Spätschicht und isch nie daheim, lan. Von wegen offenes Ohr und so, was weisch du schon über mein Vadder?

 

Moderator:

Jeremy-Pascal, was sagst du als Schüler denn zu diesem Thema? Warum sind wir hier?

 

Jeremy:

Warum ich hier bin? Ey was ey, was fragsch du mich? Du hasch mich doch eingeladen oder was!?

 

Moderator:

Nein, Jeremy-Pascal, ich meinte damit, warum es uns Menschen gibt, wie der Mensch, die Erde, entstanden sind.

 

Jeremy:

Ach so. Keine Ahnung man. Isch mir au voll egal, was da war mit Dinosaurier und Höhlenmenschen und so. Und dene Möwen, was der Typ da gelabert hat. Mich interessiert ned, was damals war, ich leb hier und jetzt.

 

Philosoph:

Sein oder nicht sein, das ist hier die Frage! Doch was heißt überhaupt „sein“? Sind wir wirklich oder sind wir nur eine Illusion unserer selbst? Existieren wir vielleicht gar nur in unserer Vorstellung? Doch wenn wir alle nur Illusionen sind, in wessen Vorstellung existieren wir dann?

 

Moderator:

Lilo, Sie haben sich bisher ja eher zurück gehalten, wie stehen Sie zu der Frage nach dem Ursprung des Lebens?

 

Lilo:

Ist das die Frage, die Sie an den Hohen Rat des Lichts stellen wollen? Ich werde mich nun als Medium zur Verfügung stellen und Kontakt zum Hohen Rat des Lichts aufnehmen. Denn er ist unendlich weise und kennt die Antworten auf alle Fragen.

 

Jeremy:

Des isch jetzt aber voll cool, ey. Frag doch gleich mal, wie mein Mathetest lief, ich glaub ich hab mal wieder voll verkackt man.

 

Philosoph:

Ist denn nicht eigentlich der der klügste, der der weiß, dass er nichts weiß?

 

Pfarrer:

Für Gott spielt das alles keine Rolle, ob wir klug sind oder nicht. Er ist ein barmherziger Vater, der uns alle retten möchte und jeden liebt, der an ihn glaubt.

 

Moderator:

Nun, Lilo, haben Sie denn schon eine Eingebung erhalten? Können Sie vielleicht etwas Licht in unser Thema bringen?

 

Lilo (wie in Trance):

Wenn wir uns von unserem schlechten Karma lösen und unsere Chakren von Unmut und Lasten befreien können, so werden wir wieder eins sein mit dem Licht und ein erfülltes Leben erlangen. Doch müssen wir uns selbst erkennen, unser Innerstes erforschen und eins werden mit dem Licht.

 

Moderator:

So, leider ist unsere Sendezeit auch schon wieder vorbei. (Ironisch:) Auch heute waren die Antworten wieder sehr aussagekräftig und treffend. Vielen Dank, dass Sie eingeschaltet haben. Ich übergebe nun an Pfarrer Glaser zum Wort zum Sonntag und wünsche Ihnen einen schönen Abend. Auf Wiedersehen.

 

Impuls (Pfarrer Glaser):

Also, immer wenn es schwierig wird, müssen irgendwie wir Pfarrer ran. Aber ich übernehme gerne, weil ich es eine spannende Frage finde, um die es heute Abend geht.

 

Liebe Besucher der Fischfabrik!

Zugegeben: Es ist schon ein paar Jahre her, als ich in der 10. Klasse war. Aber an eine Arbeit in Bio erinnere ich mich noch ziemlich genau. Wir hatten die Evolutionstheorie besprochen, also wie sich aus einfachen Einzellern nach und nach immer kompliziertere Lebensformen entwickelt haben bis hin zum Menschen. Jetzt sollten wir diese Evolutionstheorie in der Klassenarbeit wiedergeben. Ein Freund von mir war ziemlich gut in Bio, aber er nahm auch seinen Glauben sehr ernst. Er hat sich geweigert, die Frage in der Klassenarbeit zu beantworten. Stattdessen schrieb er: „Gott hat die Welt in sieben Tagen erschaffen. Und siehe: Es war sehr gut.“ Dass er dafür dann eine schlechte Note erhielt, das nahm mein Freund hin. Denn er wollte seinen Glauben an Gott, den Schöpfer, bekennen. War das nun mutig – zu seiner Meinung zu stehen, auch wenn man dafür dann eine schlechte Note bekommt? Oder war es nur doof – er hätte ja auch die Frage beantworten und einfach für sich trotzdem glauben können, was er für richtig hielt?! Wie hättet Ihr Euch an seiner Stelle verhalten? Schöpfung oder Evolution – was stimmt nun?

Vielleicht machen wir dazu mal eine spontane Abstimmung: Zuerst stehen mal alle auf, die es mutig fanden, was mein Freund getan hat, weil er seinen Glauben an Gott, den Schöpfer bekennen wollte. Dann stehen mal bitte alle auf, die denken, er hätte sich besser anders verhalten, statt seine Note in der Klassenarbeit zu gefährden. (abwarten) Und zum Schluss bitte mal alle aufstehen, die sich nicht festlegen wollen. Okay, Danke für dieses Meinungsbild.

 

Aber, liebe Besucher der Fischfabrik, wer sagt denn, dass es da nur ein Entweder – Oder gibt – also entweder ist das Leben auf der Erde durch den Urknall und die Evolution entstanden oder Gott hat die Welt in sieben Tagen erschaffen? Lässt sich denn nicht auch beides zusammendenken: Die Wissenschaft und mein Glaube an Gott, den Schöpfer? Glaube heißt ja nicht, dass ich meinen Verstand an der Kirchentüre abgeben muss. Im Gegenteil: Gott hat uns doch die Fähigkeit zum logischen Denken geschenkt – warum dann nicht auch das Hirn einschalten, wenn es um Gottes gute Schöpfung geht?

 

Die Wissenschaft versucht zu erklären, wie etwas entstanden ist. Und die Theorie vom Urknall beziehungsweise die Evolutionstheorie können ganz gut beschreiben, wie sich unsere Welt und das Leben in den letzten 16 Milliarden Jahren bis heute entwickelt haben. Übrigens: Wirklich gute Naturwissenschaftler wissen auch, dass das nur Theorien und Modelle sind, die selbst immer wieder überprüft werden müssen. Urknall und Evolution sind Hypothesen oder Annahmen, die jederzeit auch durch neue Erkenntnisse verändert werden können. Sie sind also keine ewigen Glaubenswahrheiten.

 

Wenn ich dagegen bekenne: „Ich glaube an Gott, den Schöpfer“, dann frage ich nicht danach, wie genau die Welt entstanden ist. Sondern dann geht es mir darum, dass alles Leben von Gott kommt und wieder zu Gott zurückkehrt. Dann sage ich: Diese Welt hat ihren Anfang bei Gott und ihr Ziel bei Gott. Alles liegt in seiner Hand – auch mein Leben ist geborgen bei ihm. So, wie es das alte Spiritual singt, das Ihr wahrscheinlich alle kennt: „Er hält die ganze Welt in seiner Hand … Gott hält die Welt in seiner Hand“. Die Sonne und den Mond, den Wind und den Regen, die Vögel und die Blumen, die Großen und die Kleinen, auch Dich und mich. Nie sind wir allein, sondern Gott hat einen Plan für seine Schöpfung. Und ich selbst bin ein Teil dessen, was Gott mit der Welt vorhat.

 

Liebe Besucher der Fischfabrik!

Zwei Dinge sind mir wichtig. Zum einen: Warum soll Gott nicht auch durch den Urknall und in der Evolution wirken? Ist es denn wirklich bloßer Zufall, dass wir heute Abend hier zusammen sind und miteinander Gottesdienst feiern? Oder steht dahinter vielleicht doch eine höhere Macht, die uns führt und leitet? Eine höhere Macht, die wir als Christen eben Gott nennen?! Ich glaube nicht an ein blindes Schicksal, sondern an einen Gott, der es gut mit uns meint. Einen Schöpfergott, der uns deshalb auch immer wieder miteinander schöne Dinge erleben lässt.

 

Und zum zweiten: Ich glaube, dieser Schöpfer hat ziemlich viel Phantasie und Humor. Seid Ihr schon einmal mit einem jungen Hund spazieren gegangen, der zum ersten Mal frei über eine Wiese rennt? Den es beim Rennen überschlägt oder der nach seinem eigenen Schwanz jagt? Ich finde das einen absolut witzigen Anblick und bin sicher, Gott lacht darüber auch im Himmel. Oder ist es nicht toll, wie verschieden wir alle hier sind, wie jede und jeder von uns anders aussieht? Stellt Euch vor, wir wären alle zum Beispiel gleich groß, blond und blauäugig – wäre das nicht unendlich langweilig? Der Dichter Heinrich Heine hat einmal gesagt: „Das Leben ist nichts als ein farbiger Kuss Gottes.“ Das finde ich einen super Satz: „Das Leben ist nichts als ein farbiger Kuss Gottes.“ Unsere Welt ist so bunt, unser Leben ist so voller Liebe – dahinter muss für mich einfach ein Schöpfer stehen. Das kann kein bloßer Zufall sein. Darüber kann ich nur dankbar staunen.

 

Mich begeistert das, wenn Naturwissenschaftler immer besser herausbekommen, wie unsere Welt und das Leben auf der Erde entstanden ist. Übrigens: Viele von diesen Naturwissenschaftlern staunen auch und sagen, dass das Geheimnis des Lebens immer größer wird, je mehr wir davon entdecken. Muss dahinter nicht ein Plan stehen?

Und ich bin dankbar, dass ich mein Leben geborgen in Gottes Hand wissen darf. Ich bin kein bloßes Zufallsprodukt und ich werde auch nicht in einer ewigen Finsternis verloren gehen. Sondern mein Leben kommt von Gott und kehrt am Ende zu Gott zurück. Deshalb ist für mich jeder Tag ein kostbares Geschenk.

 

Liebe Besucher der Fischfabrik!

Ein Letztes noch: Gott hat nicht irgendwann die Welt erschaffen und jetzt ist sie ihm egal. Sondern Gott liebt seine Schöpfung so sehr, dass er in Jesus selbst einer von uns geworden ist. Denn er will ganz nahe bei uns sein. Und deshalb ist jeder Tag unseres Lebens wertvoll.

 

Während der Belagerung von Sarajevo zur Zeit des Bosnienkrieges schrieb ein 16jähriges Mädchen an ihre Brieffreundin in Deutschland: Jede Zeit unsres Lebens hat seinen Wert. Und obwohl der Himmel grau ist, lebt es sich weiter. Jeder Tag bringt etwas Neues und Lebendiges in unser Leben. Also freu Dich auf jeden Tag Deines Lebens!!!“ Und Isolde Strohle, die gleichaltrige Brieffreundin hier bei uns, schreibt in ihr Tagebuch, nachdem sie diesen Brief erhalten hat: Strahlender Sonnenschein am Morgenhimmel. Das Lied eines Vogels auf dem Gartenzaun. Gänseblümchen an Straßenrändern. Worte von Menschen, die ich mag. Ein Abendrot in der Dämmerung. Geschieht nicht jeden Tag etwas Großes und Wunderbares? Grund genug glücklich zu sein. Jeden Tag.

 

Dass wir immer wieder glücklich und dankbar werden, wenn wir auf Gottes Schöpfung schauen, das wünsche ich uns allen heute Abend. Amen

 


Impuls Pray and Chill – 24.07.2011

 

Endlich Chillen. Ich weiß zwar nicht wie es euch geht – ich bin Urlaubsreif. Ich brauch erst mal was zu trinken. Auftanken – Red Bull verleiht Flügel – hoffentlich auch für diesen Impuls. Ohne Kraft und Energy läuft nix.

Ich denke wir Menschen müssen „chillen“, und zwar in regelmäßigen Abständen. Nichtstun die Seele baumeln lassen. Immer nur Vollgas geht nicht.

 

Ich habe ein Lied mitgebracht von jemandem, der es viel, viel nötiger hat zu chillen als ich. Und der eigentlich dringend mal den Fuß vom Gas nehmen müsste und es irgendwie nicht kann. Hören wir es uns mal an.

 

 

An heißen Sommertagen bin ich fast erfroren. Anders als heute. Weil heute können wir wirklich an einem Sommertag erfrieren. Vor Stress und Hektik die täglich in mir wohnten. Keine Zeit für Träume, wenn ich morgens aus dem Zimmer kroch?

Ich erkenne mich da schon wieder. Die letzten Wochen bin ich oft auch aus dem Bett gekrochen. Das Aufstehen war richtig schwer. Der Alltag verlangt uns viel ab, egal ob Schule, Studium oder Arbeit. Der Mensch in dem Lied, steckt in einem Teufelskreis, so sagt er. Er kommt irgendwie nicht raus. Er will weit, weit weg von der Wirklichkeit. Alles hinter sich lassen. Irgendwie kann er nicht. Aber er weiß: Lass die Zeit einfach still stehen. Wenn du kannst.

 

Erkennt ihr euch wieder? Ich denke, manche von uns haben auch diese Sehnsucht, nach Ruhe und Idylle und hoffen vielleicht im Sommerurlaub dieses zu finden.

 

In der Bibel begegnet mir schon zu Beginn eine allseits bekannte Geschichte, die mich aufhorchen lässt. In der Geschichte wird für mich deutlich, dass Gott es anders geplant hat für unser Leben. In der Schöpfungsgeschichte heißt es und ich lese jetzt aus einer sehr modernen Übersetzung: „Am siebten Tag war Gott fertig mit seinem Kreativprojekt und fand das Ergebnis genial und beschloss zu chillen.“ Das ist Gott so wichtig, dass er das Chillen gleich mit in die 10 Gebote aufgenommen hat. Dort heißt es: Du sollst den Feiertag heiligen. Man könnt auch sagen, du sollst am Feiertag chillen. Ziemlich streng formuliert. Aber Gott hat Recht. Er hat von Anfang an unser Leben so angelegt, dass wir regelmäßig Ruhepausen in unserem Leben haben. Manchen fällt es schwer, diese verordneten Chill-Pausen einzuhalten.

Aber auch von Jesus erfahren wir, dass er sich immer wieder Ruhepausen gegönnt hat. Er hat sich immer mal wieder zurückgezogen zum Auftanken.

Es ist wichtig, dass wir in den Ferien, in den Chill-Phasen uns Zeit nehmen für all die Dinge, für die wir sonst keine Zeit haben. Zeit für Hobby, Zeit für Freunde. Der Sabbat, also der Feiertag, den wir heiligen sollen, hat noch einen anderen Sinn. Wenn es uns gelingt, mit Entspannung und Spaß in den Chill Modus zu gelangen, haben wir auch die Möglichkeit über Gott nachzudenken. Vielleicht in der Bibel ein bisschen zu lesen oder zu schmöckern. Gott macht keinen Urlaub und ist immer nur ein Gebet von uns entfernt. Diese Ruhepause die uns Gott schenkt kann uns auf ganz neue Gedanken bringen. Und vielleicht steht bei dem einen oder anderen auf dem Programm über das eigene Leben, Sinn und Ziel nachzudenken. Und da ist unser Vater im Himmel ein sehr guter Gesprächspartner.

 

Das Wort Urlaub kommt in der Bibel nicht vor, aber dennoch sind Ruhepausen unendlich wichtig. Gott hat sie uns verordnet und Jesus hat es vorgemacht.

Ich wünsch euch, dass es euch nicht geht wie dem Menschen ausm Lied. Ich wünsch euch, dass ihr gut in die Chill Phase kommt und zum Auftanken nicht nur das Zeug hier benutzt(Red Bull), sondern mit unserm Vater im Himmel im Gespräch bleibt.

Amen.

 

 


  „Out oft he dark into the light“ - Fischfabrik am 26.02.2011

 

ANSPIEL 

 

 

Gruppe von 2 Leuten (Lars, Lena) steht zusammen, redet, lacht, etc.

 

Engel: Ach was für ein wundervoll friedlicher Tag! Ist das nicht schön!?

 

Teufel: Ja, echt toll (macht Würgegeräusche). Wart nur ab, das ist nur die Ruhe vor dem Sturm. Ich kann den Stress schon riechen (reibt sich die Hände)

 

 

 

 

Musik: bad boys

 

Johnny & Dave machen einen auf cool, lachen gehässig

 

Engel: Ach herrje, bitte nicht diese Raufbolde. Wenn das mal gut geht. Schön weitergehen ihr drei. Immer schön friedlich bleiben!

 

Teufel: Jawohl, endlich kommt hier mal ein bisschen Action in die Sache. Los Johnny, zeigs denen!! (Feuert Johnny&co an, Engelchen ist empört)

 

Johnny: Ach, schau dir mal diese Loser an. Laufen rum wie die Oberstreber, echt uncool. Aber denen wird das Lachen schon noch vergehen. Kommt, wir zeigen denen mal, wer hier der Boss ist.

 

Teufelchen: Johnny, Johnny! Los geht’s!!

 

Gehen zur Gruppe

 

Johnny: Hey, ihr da. Hat der Kindergarten heute Freigang, oder was macht ihr hier? Könnt ihr euch nicht woanders langweilen, ihr Streber?

 

Lars: Ähm Hi...wir, also wir....wir wollten uns nur ein bisschen unterhalten hier..... Es hat doch genügend Platz für uns alle, also kein Grund zur Panik.

 

Dave: Ich geb dir gleich Panik. Macht, dass ihr hier wegkommt ihr Langweiler. (schuckt Lars)

 

Engelchen: Ganz ruhig, Johnny. Die haben dir doch nichts gemacht. Geht doch einfach weiter, bitte!

 

Johnny: Hey Lena, gibt’s den Pulli auch in deiner Größe? Hat die Altkleidersammlung wohl nichts passendes gehabt, was??! Zieh doch gleich ne Aldi-Tüte an, oder kannst du dir die auch nicht leisten (zeigt auf Lisa und lacht, high five mit Dave)

 

Teufelchen: Hammerspruch, Johnny. Aus dir wird mal was!

 

Lena fängt an zu weinen

 

Johnny: Und du, Lars, hat's ein neues Handy geschmissen? (nimmt ihm das Handy weg und schubst ihn sodass er hinfällt) Tja, Pech gehabt, jetzt gehört es mir. Schade, was?

 

Lars: Hey, gib das wieder her, das war mein Geburtstagsgeschenk.

 

Engelchen: Komm, Johnny, geb's ihm wieder zurück. Seine Eltern haben so hart gespart für das Handy. Sei nicht so gemein, du kannst doch auch so nett sein!

 

Dave: Heul doch, du Flenne! Machst du doch sonst auch die ganze Zeit. Los, renn doch zu deiner Mama und geh petzen!

 

Lars: Ihr seid so gemein, lasst uns doch bitte einfach in Ruhe!!

 

Johnny&Co äffen ihn nach...

 

Teufelchen: Also Lars, das kannst du nicht auf dir Sitzen lassen. Los, hau ihm eine rein, er hats verdient!

 

Engelchen: Leute, bitte, Gewalt ist doch keine Lösung....

 

Dave: Komm doch her, wenn du dich traust. Oder hat der kleine Larsi etwa Angst?

 

Johnny: Du hast doch eh nichts auf dem Kasten, du Mädchen. Geh doch heim und spiel mit deinen Puppen!

 

Lars: Komm, Lena, lass uns gehen.

 

Engelchen: Genau, der Klügere gibt nach. Sehr vernünftig ihr beiden, ich bin stolz auf euch!

 

Johnny stellt Lars beim gehen ein Bein, sodass dieser hinfällt.

 

Teufel jubelt: Der hat gesessen, Johnny! Jetzt aber, Lars, schlag zurück!!

 

Johnny&Co lachen, Lars und Lena gehen weg.

 

 

Dave: Alter ich verdrück mich auch mal.

 

Johhny: Ja man, wir sehen uns morgen. Hau rein!

 

Verabschieden sich mit coolem Handschlag

 

Teufelchen: Klasse Show, findest du nicht!? Ich hab dir doch gesagt, die Ruhe ist nicht von Dauer. Von wegen der Klügere gibt nach! Der Stärkerelegt nach!!!

 

Engelchen: Auch in Johnny steckt ein lieber Kerl, vergiss das bitte nicht!

Johnny geht in die andere Richtung, spielt mit seinem „neuen“ Handy

 

Musik: Jan Delay - Oh Jonny

(Oh Jonny! Aber hast du kein Gewissen

Oh Jonny! Ja, dann kannst du dich verpissen!

Oh Jonny! Hat dein Gandhi immer Pause

Oh Jonny! Ja dann geh mal schnell nach Hause

Oh Jonny! Oh Jonny!)

 

ein großer Typ kommt auf ihn zu

 

Typ: Ach, wen haben wir denn da!? Hey, Kleiner, bleib stehen! Nettes Handy hast du da!

 

Teufel: Oh jaaa, it's showtime!!

 

Johnny: Ich...ähm....ja, das ist ganz neu. Also Tschau dann... (will gehen)

 

Typ: Hey nicht so schnell, Bürschchen. Lass mal sehen! Oder muss das kleine Baby gleich weinen. Haha, Baby, Baby, Baby, Baby (lacht ihn aus).

 

Johnny: Ich bin kein Baby und jetzt lass mich in Ruhe.

 

Typ: So redest du nicht mit mir, ja!? Gib mir sofort das Handy her!

Packt J. Am Kragen, schüttelt ihn, schubst ihn zu Boden, etc....die Szene geht im Hintergrund weiter.

 

Lars kommt angelaufen, bleibt unsicher hinter dem Altar o.ä. stehen und schaut zu

 

Teufel: Na los, Lars!! Das ist deine Chance es Johnny heimzuzahlen. Zwei gegen einen, endlich kannst du dich rächen und ihm richtig eine reinhauen!!

 

Engel: Nein, Lars. Du bist nicht so wie die. Du bist ein netter Kerl. Wenn du Johnny zur Seite stehst wird der Kerl euch nichts tun.

 

Teufel: Achwas, da bekommst du nur selbst auf den Deckel. Denk doch mal, wie oft Johnny dich schon geschlagen und ausgelacht hat. Zahls ihm heim, los, zahls ihm heim!

 

Engel: Aber du bist nicht wie er.. Du weißt, wie das ist, so behandelt zu werden. Denk daran, wie du dich immer fühlst. Du willst doch nicht so sein. Jetzt kannst du was dagegen tun!

 

Typ: Na, hast du genug, du Wurm? Du hast doch sonst immer so ne große Klappe!? Wo sind denn deine Freunde jetzt?

Schubst Johnny wieder zu Boden und tritt ihn

 

Teufel (zum Publikum): Sieht so aus, als sollte das Böse mal wieder siegen, was!? Tja, der Stärkere gewinnt nunmal, so ist das eben. Auge um Auge, Zahn um Zahn. Pech gehabt!

 

Engel (zum Publikum): Aber jemand muss ihm doch helfen! Jeder hat eine zweite Chance verdient. Komm, geh du doch hin und hilf ihm (zu einem Besucher). Ich kann das nicht mitansehen.

 

Teufel: Letzte Chance, Lars. Hau ihm eine rein, er liegt eh schon auf dem Boden. Jetzt oder nie!

 

Engel: Letzte Chance, Lars. Komm, geh hin und hilf ihm, ich bitte dich. Gemeinsam seid ihr stark. Jetzt oder nie!

 

 

 

IMPULS

 

„Lass dich nicht vom Bösen besiegen, sondern überwinde es durch das Gute!“ Römer 12,21

 

Tja, so schnell kann sich das Blatt wenden. Unser Johnny wird vom Täter zum Opfer. Dumm gelaufen. Wie Lars sich entscheidet? Wir wissen es nicht. Lars hat drei Möglichkei-ten. Mit draufhauen, helfen oder abhauen.

Wie ging es euch, diese Szenen zu beobachten? Kam euch das bekannt vor? Habt ihr so etwas ähnliches auch schon erlebt?

Ist es euch vielleicht auch schon passiert, dass ihr mitge-macht habt? Dass ihr mit draufgehauen habt? Vielleicht ohne dass ihr es wolltet. Vielleicht seid ihr auch mal ein Op-fer gewesen. Also Täter und Opfer. Wie ging es euch als Täter, als ihr mitgemacht habt? Hat sich das gut angefühlt, mit den andern Jungs oder Mädels sich über jemand lustig zu machen? Und: Wie hat es sich angefühlt ein Opfer zu sein, der den Spott und die Witze ertragen musste, ohne sich wirklich wehren zu können?

Interessant hätte ich jetzt noch ein Interview mit Johnny und Lars gefunden. Was hätte Johnny wohl gesagt? Was hätte Lars wohl gesagt?

Ich denke es hätte Lars keiner übel genommen, wenn er sich an Johnny gerächt hätte. Zusammen mit Costa hätte er ihm eine Abreibung verpassen können. Neulich habe ich von einem Buch gehört, dass den Titel trägt: „Anleitung zum Rache nehmen“. Lernen kann man darin „Wie du Feinde ausspionierst, mit der passenden Rache deine Fein-de ruinierst und das hundertfach genießen kannst.“ Cooles Buch, oder?

Eigentlich ist das kein gutes Buch. Obwohl es in der Tat ziemlich verlockend sein kann, dem anderen eins auszuwi-schen. Rache ist süß, heißt eine Redensart.

Ein wirklich richtig gutes Buch ist in meinen Augen die Bi-bel. In der Bibel stehen richtig gute, aber auch sehr heraus-fordernde Dinge drin. Zu unserem Thema gibt es einen ziemlich krassen Vers. In dem Vers geht es um Gut und Bö-se. Und der Vers hat wie ich finde eine Antwort darauf, wie wir aus dem Dunkeln „Out of the dark“ ins Licht „Into the light“ gelangen können. Dieser Vers heißt:

„Lass dich nicht vom Bösen besiegen, sondern überwinde es durch das Gute!“ Römer 12,21

Das sagt ein gewisser Paulus. Und dieser Paulus hat einiges in seinem Leben erlebt. Ihm ist viel Böses, viel Ungerech-tigkeit wiederfahren. Und dennoch sagt er: „Lass dich nicht vom Bösen besiegen, sondern überwinde es durch das Gu-te!“ Römer 12,21. Also sein Weg, wie man aus dem Dunk-len, Bösen raus kommt und ins Licht gehen kann heißt „überwinde das Böse mit Gutem!“.

Paulus hatte nen guten Draht zu Gott und seinem Sohn Je-sus. Paulus redet hier vom Zusammenleben von uns Men-schen und wie Gott es sich vorstellt. In dieser Welt in unse-rem Leben geschieht viel Unrecht und Ungerechtigkeit. Und wie gesagt: Manchmal sind wir Opfer und manchmal sind wir Täter. So wie es Johnny vorhin auch erging. Und Paulus sagt. Hey, Gott hat eine andere Vorstellung für diese Welt. Gott will Veränderung für diese Welt. Er will dass wir liebevoll miteinander umgehen, dass wir mit Wertschät-zung einander begegnen. Ein schönes Wort wie ich finde „Wertschätzung“.

Was könnt ihr, was kann ich dazu beitragen, dass diese Welt eine bessere wird? Denn Gott will Veränderung für diese Welt. Wie kann ich wie könnt ihr diese Welt verän-dern?

Ich denke, dass jeder in seinem Umfeld dazu beitragen kann. Schule, Arbeitsplatz, Studium… Und eins vornweg: Das ist nicht einfach.

Es geht um die Frage: Was könnt ihr konkret tun um das Böse mit Gutem zu überwinden? Dafür ist wichtig, dass ihr drüber nachdenkt wie ihr euch verhaltet. Wie verhaltet ihr euch in eurer Klasse? Im Studium oder an eurer Arbeitsstel-le? Wie verhaltet ihr euch im Konfiuntericht? Wenn ihr mit Freunden unterwegs seid? Könnt ihr euch bei einer Läster-attacke raus halten?

Es braucht ganz schön viel Mut, den Schritt zu wagen und dem Unrecht entgegenzutreten. Denn es könnte sein, dass ihr dadurch auch zum Außenseiter werdet. Dazu muss man sich wirklich im wahrsten Sinne des Wortes überwinden, und sozusagen ein Überwinder werden.

In der Bibel gibt es ein Psalm wo es heißt: „mit meinem Gott kann ich Mauern überwinden“. Es braucht Gottvertrauen. Ich kann Gott etwas zutrauen. Dieser Gott, der Himmel und Erde gemacht hat, will mir, will euch helfen diese Mauern zu überwinden. Mauern des Selbstzweifels, Mauern der Angst, Mauern des Streits. Wie geht das konkret? Indem ich mit Gott darüber rede. Habt ihr schon mal gebetet? Ernsthaft gebet? Die Bibel sagt, Gott hört jedes Gebet. Im Gebet kann ich Gott sagen, was mir auf dem Herzen liegt, wovor ich Angst habe, was mir Schwierigkeiten macht. Mit Gottes Hilfe ist vieles möglich. Und wenn du anfängst Gutes zu tun, wenn du anfängst vielleicht mit anderen zusammen Gutes zu tun, das Böse überwindest, dann ist Gottes Domino Day da. Kennt ihr die Sendung Domino Day? Gefühlte 100 Milliarden Dominos werden in der Sendung aufgebaut um neue Weltrekorde aufzustellen. Gottes Domino Day heißt: Wenn gutes passiert, Böses überwun-den wird, entstehen daraus weitere gute Taten, das Gute wird weitergegeben, es entsteht ein Domino Effekt.

Vielleicht ist jemand heute Abend da, der immer nur ein-stecken muss. Der nur eine drauf bekommt, egal was er tut. Auch dir möchte ich Mut machen. Ich möchte dir Mut zum Gebet machen. Gott hört. Wenn jemand hier ist, der nicht mehr kann, der nicht die Kraft hat, das Böse mit Gu-tem zu überwinden, dem möchte ich anbieten, dass wir vom Fisch Fabrik Team gerne bereit sind nach dem Gottes-dienst für dich da zu sein. Wir sind jederzeit bereit. Kommt einfach auf uns zu.

Ein bekannte deutsche Band hat vor einiger Zeit ein Lied veröffentlicht, das ich nicht nur von der Musik her super finde, sonder auch vom Text. Die Gruppe heißt Silbermond und sie fordern uns auf Krieger des Lichts zu werden.

Ein Krieger des Lichts übt keine Gewalt aus. Aber ein Krie-ger des Lichts ist mutig. Es braucht Mut sich dem Dunklen entgegenzustellen. Und seine größte Waffe ist sein Herz. Sein gutes Herz. Seine Macht ist sein Glaube heißt es. Auf mich, auf uns und dann heißt das: Gott ist auf unserer Seite und will das Gute, Gott will das Beste für diese Welt und dass das Böse mehr und mehr überwunden wird. Das Böse, in uns ganz persönlich, das Dunkle in unserem Alltag, in un-serem Zusammenleben will Gott überwinden. Ich möchte euch Mut machen, dass ihr Krieger des Lichts werdet, das Böse mit Gutem überwindet.

 

Amen.

 


Impuls zum Thema „Engel“ bei der Fischfabrik am 19.12.10 in Iptingen

 

Thema: „No(w) Angel“

 

Auf jeden Fall ist es immer der Höhepunkt unserer Krippenspiele – der Auftritt des Engelchors mit seiner Botschaft: Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden bei den Menschen seines Wohlgefallens.Jeder und jede von Euch, die selber früher einmal mitgespielt haben bei einem Krippenspiel, wissen das noch. Aber wie halten wir es denn sonst mit den Engeln – ich meine außer an Weihnachten, wo sie ja stimmungsmäßig irgendwie dazugehören? Rechnen wir noch ernsthaft mit ihnen in unserem Alltag? So ernsthaft wie etwa der französische Komponist Oliver Messian, der als tief gläubiger Mensch nie in ein Flugzeug gestiegen ist, weil er Angst hatte, man könne die Flugbahn der Engel stören?

 

Mir begegnen heute zwei ganz unterschiedliche Grundeinstellungen zu Engeln: Die einen machen sich lustig über sie. Für sie sind Engel eine bloße Erfindung, um die Leute damit dumm zu halten: „Metaphysische Fledermäuse“ hat so ein Kritiker einmal die Engel spöttisch genannt, und in der ehemaligen DDR, einem atheistischen Staat, in dem es ja offiziell gar keine Engel geben durfte, wurden sie als „Endjahresflügelwesen“ bezeichnet. Wer noch mit Engeln rechnet, der gilt für diese Leute als naiv und als etwas zurückgeblieben.

 

Andererseits erlebe ich, wie gerade in den letzten Jahren die Engel wieder einen unheimlichen Boom haben: Menschen glauben an Schutzengel, an Engel, die einen in Kontakt mit Verstorbenen bringen, an Todesengel, Racheengel, Friedensengel und an Engel, die uns nachts die Träume schenken. Sogar härteste Kerle haben wieder etwas für Engel übrig: Der Erzengel Michael ist inzwischen zum Schutzpatron der europäischen Vereinigung der Militär-Fallschirmjäger ernannt worden.

 

Was aber hat all das noch zu tun mit den Engeln aus der Weihnachtsgeschichte, wo sie ja eine ganz wichtige Rolle spielen: Engel erscheinen Zacharias und Maria, um ihnen die Geburt von Johannes dem Täufer und von Jesus anzusagen. Engel begegnen Joseph und den Weisen im Traum, um ihnen bei wichtigen Entscheidungen zu helfen. Ein Engel schließlich verkündigt den Hirten die Geburt Jesu und die himmlischen Heerscharen brechen daraufhin in lauten Jubel aus. In der Weihnachtsgeschichte sind die Engel Realität. Ohne sie ginge nichts – das haben wir eben in unserem Anspiel gesehen. Aber sie sind dort auch nicht so niedlich-kitschig, wie Engel heute oft dargestellt werden, sondern viel eher stark und mit einem klaren Auftrag ausgestattet.

 

Also: Wie halten wir’s nun mit den Engeln? Dazu haben Leute aus dem „Fischfabrik“-Team Menschen auf dem Weihnachtsmarkt in Pforzheim befragt. Das Video von dieser Umfrage schauen wir uns jetzt miteinander an.

 

Video-Clip: Umfrage zum Thema Engel auf dem Weihnachtsmarkt in Pforzheim 2010

 

Eine bunte Meinungsvielfalt, was wir da im Clip gesehen haben. Und wenn wir jetzt hier die Umfrage wiederholen würden, dann würden wir sicher zu einem ganz ähnlichen Ergebnis kommen: Manche glauben an Engel, manche so ein bisschen und manche gar nicht – höchstens noch, dass andere Menschen für uns manchmal wie Engel sind.

 

Schauen wir in die Bibel, dann sind Engel zuerst und vor allem Gottes Boten. Sie haben also einen Auftrag. Und sie haben von Gott die Macht verliehen bekommen, diesen Auftrag auch auszuführen. Wenn man so will, dann sind Engel eigentlich so eine Art „Brücke“ zwischen Gott und uns Menschen. Sie bringen uns Botschaften von Gott, sie setzen seinen Willen in die Tat um, sie greifen in seinem Namen ein und sie beschützen uns auf seinen Befehl hin. Diese „Brückenfunktion“ der Engel braucht es, weil wir Menschen den unendlichen Abstand zwischen Gott und der Welt nicht von uns aus überwinden könnten. Übrigens: Für die Bibel steht deshalb immer auch die Aufgabe der Engel im Vordergrund. Über ihr Aussehen oder ihr Wesen macht sie eigentlich nur wenige Aussagen: Engel leben in der der Gegenwart Gottes. Vor dort kommen sie zu uns Menschen. Und dorthin kehren sie dann auch wieder zurück, wenn sie ihren Auftrag ausgeführt haben.

Ich betone das mit Absicht, dass die Bibel den Auftrag der Engel in den Vordergrund stellt, den sie von Gott haben. Denn vor allem in der Esoterik-Szene wird mir heute viel zu viel darüber spekuliert, wie eigentlich Engel aussehen und wie man sie sich als Geistwesen vorstellen muss. Außerdem vertrauen zwar viele Leute auf den Schutz der Engel, ohne aber an Gott zu glauben. Das aber macht für mich gar keinen Sinn. Noch einmal: Engel sind wie eine „Brücke“ zwischen Himmel und Erde. Diese „Brücke“ ist kein Selbstzweck, sondern sie hat eine Funktion: Sie will die Welt Gottes mit unserer Welt verbinden. So gesehen gibt es keine Engel ohne Gott. „Wer glaubt, er könne an Engel glauben, obwohl er an Gott nicht glaubt – der täuscht sich; vielleicht auf sympathische Weise, aber doch gewaltig.“ So hat es vor kurzem Robert Leicht einmal in der ZEIT geschrieben.

 

Der HERR hat seinen Engeln befohlen, dass sie dich behüten auf allen deinen Wegen –so haben wir vorher mit dem 91. Psalm gebetet. Mich berührt es immer wieder, dass 2 von 3 Eltern sich diesen Spruch für die Taufe ihres Kindes auswählen. Offenbar haben sie ein großes Bedürfnis, dass da jemand über ihrer Tochter oder über ihrem Sohn wacht. Dass da jemand da ist, der auf sie aufpasst, auch wenn die Eltern einmal nicht selbst wachen können. Für mich sind Engel ein sehr hilfreiches Bild, das uns die Bibel anbietet. Engel stehen für die „Nähe Gottes“. Sie sind so etwas wie sein verlängerter Arm. Engel bestärken mich in meinem Vertrauen, dass ich bei Gott geborgen bin. So, wie es in einem alten Engellied heißt: Gottes Engel weichen nie, sie sind bei mir allerenden. Wenn ich schlafe, wachen sie, wenn ich gehe, wenn ich stehe, tragen sie mich auf den Händen.

 

Ob es Engel wirklich gibt oder nicht, ist für mich nicht die entscheidende Frage. Ich glaube übrigens, dass es zwischen Himmel und Erde mehr gibt, als wir mit unserem Verstand erklären und erfassen können – warum also nicht auch Engel?! Aber worauf es für mich ankommt, ist die Gewissheit, von der Paulus im Römerbrief schreibt (8,39): Nichts kann uns scheiden von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserem Herrn.Und dafür stehen die Engel ein, weil sie für uns diese Liebe Gottes spürbar machen. Zugespitzt würde ich sagen: Immer dann, wenn ich mich von Gott geliebt und gehalten weiß, immer dann steht mir ein Engel zur Seite. Das gilt für die schönen und für die traurigen Augenblicke im Leben. Und das gilt auch einmal für mein Sterben. Denn selbst der Tod kann mich nicht mehr von Gottes Liebe trennen. Die schönste Engelsstrophe, die ich kenne und die ich oft auch mit Sterbenden bete, ist deshalb für mich der Liedvers von Martin Schalling aus unserem Gesangbuch (EG 397,3):

Ach Herr, lass dein lieb' Engelein

an meinem End die Seele mein

in Abrahams Schoß tragen.

Der Leib in seim Schlafkämmerlein

gar sanft ohn alle Qual und Pein

ruh bis zum Jüngsten Tage.

Alsdann vom Tod erwecke mich,

dass meine Augen sehen dich

in aller Freud, o Gottes Sohn,

mein Heiland und mein Gnadenthron.

Herr Jesu Christ, erhöre mich,

erhöre mich.

Ich will dich preisen ewiglich.Amen